Veröffentlicht am

Die Bagger rollen – Mit Feierstunde und Spatenstich startet Bau fürs neue Stadtzentrum

Jens Elfers, Kai Steindl vom Investor HBB, Bürgermeister Gerhard Schultheiß, Stadtverordnetenvorsteher Gunter Reibert und Erste Stadträtin Monika Sperzel (von links) leiten den Baubeginn für die Neue Mitte Nidderau in die Wege. Foto: Niehoff
Jens Elfers, Kai Steindl vom Investor HBB, Bürgermeister Gerhard Schultheiß, Stadtverordnetenvorsteher Gunter Reibert und Erste Stadträtin Monika Sperzel (von links) leiten den Baubeginn für die Neue Mitte Nidderau in die Wege. Foto: Niehoff

Nach langer Planung und einem zwischenzeitlichen Wechsel des Investors geht es nun los. Vor wenigen Tagen ist beim symbolischen ersten Spatenstich mit dem Bau der neuen Stadtmitte offiziell begonnen worden.

Nidderau. Die Erleichterung bei der Feierstunde, mit welcher der Start des Großprojekts ins rechte Licht gerückt werden sollte, war bei allen Beteiligten deutlich anzumerken. „Wir freuen uns sehr, dass es nun endlich losgeht. Ein lang andauernder Prozess der Planung und Beratung führt nun zu einem sichtbaren Ergebnis“, begrüßte Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) die vielen Gäste.

Gemeinsam mit dem neuen Investor, der Hanseatischen Bau- und Betreuungsgesellschaft (HBB) aus Hamburg, erläuterte Schultheiß noch einmal das Konzept der neuen Stadtmitte Nidderaus. Nach dem Entwurf des Düsseldorfer Büros RKW Architektur + Städtebau wird eine helle, freundliche und transparente Architektur angestrebt, die sich durch eine lockere Reihung von weißen Putzflächen und Trespa in Holzoptik auszeichnet. Ein besonderes Highlight des Nidderforums bildet dabei die so genannte Sky Lounge.

Ausblick bis Frankfurt

Von ihr soll man einen Ausblick bis Frankfurt haben. Das Großprojekt hat schon jetzt eine bewegte Vergangenheit. Denn nach mehreren Bürgerinformationsveranstaltungen, nach Vertragsabschluss zunächst mit der holländischen Firma Ten Brinke, kam es Ende vergangenen Jahres zu einigen Ungereimtheiten, die im Frühjahr dieses Jahres vor Gericht endeten.

Auch wenn der Prozess mittlerweile von der Stadt gewonnen wurde, so ist noch nicht ganz sicher, ob Ten Brinke die Stadt demnächst nicht auf Schadensersatz verklagen wird. Um das Vorhaben aber nicht noch weiter hinausschieben zu müssen, hatte Schultheiß bereits Ende vergangenen Jahres einen neuen Weg eingeschlagen, hatte nach einem neuen Partner Ausschau gehalten und mit der Hamburger HBB ein Unternehmen ins Boot geholt, das bei der ersten Ausschreibung gegenüber Ten Brinke noch unterlegen war.

HBB hat inzwischen nicht nur den Kaufpreis für das Grundstück des Nidderforums, also des hauptsächlich genutzten Teils der Neuen Mitte, an die Stadt überwiesen, sondern auch schon den Antrag für den Hochbau des Geschäftszentrums, die Sky Lounge, eingereicht. Dieses Gebäude wird prägender Teil des Ensembles, über dessen Farb- und Fassadengestaltung die Bürger abstimmten durften.

„Seit der Unterzeichnung des Letter of Intent zwischen Stadt und HBB am 28. Februar hat das Projekt Nidderforum rasant an Fahrt aufgenommen“, so Schultheiß. Die Grundidee für die Neue Mitte reicht zurück bis in die 70er Jahre. Auf die ersten Vertragsverhandlungen über den Kauf der Grundstücke folgte 2009 der Beschluss der Stadtverordneten, Investoren im europaweiten Verfahren des Wettbewerblichen Dialogs zu suchen. Ten Brinke setzte sich zunächst durch. Der Vertrag mit der niederländischen Gruppe wurde Ende Februar 2014 wieder aufgelöst, weil der Investor seinen Verpflichtungen, unter anderem beim Nachweis der Vermietung, nicht nachgekommen war. Mit HBB wurde dann nicht nur in vier Monaten der neue Vertrag unterschrieben, sondern HHB-Geschäftsführer Kai Steindl konnte auf der Feier auch freudig verkünden, dass bereits 80 Prozent der Gebäudeflächen vermietet seien. Darunter Mieter wie Rewe, DM-Drogeriemarkt, ein Schuhgeschäft, eine Bäckerei, ein Friseur, eine Apotheke und zwei Bankfilialen.

Seit Tagen rollen die Bagger, um den Boden für die neue Mitte zu ebnen. Auch HBB hat mit den Arbeiten am Erschließungsring rund um das Nidderforum begonnen. Fertigstellung des Handelsteils ist für Frühjahr 2016 angestrebt