Bad Vilbel. Vor rund 50 Mitgliedern schütteten Bad Vilbels Erster Stadtrat Jörg Frank und Dortelweils Ortsvorsteher Herbert Anders (beide CDU) viel Lob über den Brandbekämpfern aus. „Die Feuerwehr ist sehr wichtig, und das Ehrenamt bedeutet der Stadt sehr viel“, so Frank. Entsprechend steuerte die Stadt zum neuen Dortelweiler Löschgruppenfahrzeug, das 294 000 Euro kostete, 36 000 Euro bei. Auch für den neuen Gerätewagen, der im April fertig sein soll, gibt die Stadt eine Finanzspritze, ergänzte Bad Vilbels Stadtbrandinspektor Matthias Meffert.
Meffert hatte ein weiteres Zuckerl im Gepäck: „Die Stadt möchte für die Feuerwehrleute ein Ehrensold einführen, faktisch eine Feuerwehrrente.“ Konkretes gab es aber noch nicht, da die Stadtgremien noch nicht zugestimmt haben.
Unterstützung braucht die Dortelweiler Feuerwehr allemal: Wehrführer Karlheinz Schäfer wies bei mehr als 60 Einsätzen im vergangenen Jahr auf die enge Personaldecke seiner 37-köpfigen Truppe hin. „Die Sicherung des Brandschutzes kann nur bedingt aufrechterhalten werden“, schlug der Wehrführer Alarm.
Apropos Alarm: Der analoge Funkmeldeempfänger löste im vergangenen Jahr öfters keinen Alarm aus, wodurch im Ernstfall wertvolle Zeit verloren geht. „Beim Dachgeschossbrand in der Bahnhofstraße haben 60 Prozent der Funkmeldeempfänger keinen Alarm ausgelöst. Schlimmeres konnte nur durch den beherzten Einsatz von zufällig anwesenden Gästen in der Pizzeria verhindert werden“, bemängelte Schäfer. Stadtbrandinspektor Meffert konnte für die nahe Zukunft keine Besserung versprechen, da der Umstieg auf digitale Funkmeldeempfänger auch 2012 nicht realisiert werde: „Wir haben das Problem beim Land angesprochen, aber wir müssen warten.“
Ein weiteres Problem hat die Dortelweiler Wehr intern – sie hat keinen stellvertretenden Wehrführer. Lars Margraf legte das Amt im November aus persönlichen Gründen nieder, und auf der Versammlung war kein Nachfolger zu finden.
Doch es gab auch frohe Botschaften: So ehrte Horst Klingelhöfer, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Markus Endres für seine 25-jährige Mitgliedschaft und lobte den Einsatz des TÜV-Ingenieurs bei der Beschaffung des neuen Löschgruppenfahrzeugs.
Rundum positiv war auch der Bericht von Jugendwart Müller. Seine 29-köpfige Jugendwehr absolvierte 2010 satte 318 Einsatzstunden – mit Robin Kraus und Jens Fortak rückten auch zwei Nachwuchsleute in die Einsatzabteilung auf. Schatzmeister Dieter Widmann vermeldete einen Gewinn vor Steuern von rund 8 000 Euro. Trotzdem stellte er sich nicht mehr zur Wahl. Heike Freund-Hahn übernahm den Posten, während der zweite Vorsitzende Helmut Pötter und Pressewart Lothar Schäfer in ihren Ämtern bestätigt wurden.