Veröffentlicht am

Die Narrenzeit ist da!

Sie konnten es einfach nicht erwarten. Viel zu früh ertönte folglich am Montag, dem 11. November, der Trommelwirbel, mit dem sich knapp zwei Dutzend „Fidele Sandhasen“ und vier Abgesandte der Schoten in Begleitung von Gardedamen und Musikanten zum Rathaussturm bereit machten.

Bad Vilbel. Aber auch Narren sind ordentliche Leute – und so warteten sie geduldig, wenn auch schweren Herzens bis es endlich 11.11 Uhr schlug – wenn gleich nicht auf der Sanduhr, wie Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) ihnen ironisch zurief. Bei schönstem Sonnenschein kam schnell beschwingte Stimmung auf und der Weg vom Vereinslokal „Hasenstall“ in der Frankfurter Straße zum „rathäuslichen Parkhotel“ fiel offenbar besonders leicht.

Profis am Werk

Vor dem Regierungsgebäude eingetroffen stellten sich die Narren überhaupt nicht verrückt an, sondern zeigten durch geschickte andgriffe, dass sie im Prinzip Profis sind. Schnell hing die riesige Fahne in der Luft und flatterte über den Narrenkappen.

Nach dem erfolglreichen Hissen der Fahne ging es zum Feiern in den Sitzungssaal, wo es die ersten verdienten Orden gab. Zur Überreichung beugte sich Rathauschef Thomas Stöhr der geballten Narrenmacht und ging vor Kinderprinzessin Ruzica. I. in die Knie, auch seine fesche und stets freundliche Sekretärin, Verena Kehm, wurde verdienterweise gleich mitgeehrt. Für ihren Auftritt an der Seite von Jeremy I. hatte Ruzica sogar schulfrei vom Georg-Büchner-Gymnasium bekommen. Ihre kroatische Familie lebt seit zehn Jahren, seit ihrer Geburt in Bad Vilbel. Ruzica freut sich vor allem über die „tollen Auftritte“, die ihr nun bevorstehen – beginnend mit der ersten Sandhasen-Sitzung an diesem Samstag, 16. November, ab 20.11 Uhr im Kurhaus. Neu dabei sind die „Stallkrawaller“, von denen gestern nur die Hälfte Urlaub nehmen konnte. Erst seit acht Wochen üben sie zusammen. Angeführt wurde die Trommler-Truppe von Tanja Tahmassebi-Hack (rechts), die lautstark ein Wazoobi-Kozoobo ertönen ließ. Das sieht aus, wie eine Mini-Trompete auf einer Mundorgelhalterung, ist aber gar nicht zum Blasen, sondern zum Reinsingen gedacht. Deswegen nutze sie es auch bei ihren Kinderchören für die richtige Atemtechnik. „Jetzt müssten auch die letzten Beamten wachgeworden sein“, sagt Stöhr, als die Truppe lautstark musizierend durchs Rathaus zog.