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Drei Tage Gronauer Kerb-Feiertage

Die Kerblies ist immer dabei, wenn die Kerbburschen (hier Maximilian Junker und Maxi Schwind) ihre Auftritte im Festzelt haben. Foto: Niehoff
Die Kerblies ist immer dabei, wenn die Kerbburschen (hier Maximilian Junker und Maxi Schwind) ihre Auftritte im Festzelt haben. Foto: Niehoff

Bad Vilbel. Drei Tage Zeltkerb in Gronau – drei erfolgreiche Tage für das gemeinsame Feiern. Aber der Erfolg ist den Organisatoren, den Gronauer Kerbburschen, nicht einfach so in den Schoß gefallen. Seit März haben die 25 Burschen an ihrem diesjährigen Programm gearbeitet. Jedes gilt nur für das laufende Jahr, berichten Maxi Schwind und Nicholas Kauth, seit 2018 beziehungsweise 2017 Mitglieder der eingeschworenen Gruppe. Denn es gilt die eherne Regel der Kerbburschen, eine Hochzeit beendet die Mitgliedschaft in der Gruppe.
Geprobt wurde zu Beginn erst einmal die Woche, dann zweimal und schließlich ab August täglich. »Erst haben wir uns gemeinsam auf das Programm geeinigt, dann kleine Gruppen gebildet und dann mit der Probe begonnen«, verrät Schwind. Zehn Auftritte wurden so einstudiert, jeder in unterschiedlichen Kostümen und mit Tanz. »Nein, singen mussten wir glücklicherweise nicht«, meint Kauth. »Das hätte sicherlich auch manchen nun wirklich überfordert«, ergänzt Schwind.
Als Themen wurden eine Kneipentour durch Deutschland ausgewählt oder das Traumschiff auf Gronau zugeschnitten und bezugnehmend auf manche Ortsgröße. »Jeder kriegt da sein Fett weg. Da gibt es keine Rücksichtnahme«, sagen die beiden Kerbburschen.
Rund 45 Minuten dauerte ihr jeweiliges Programm an den drei Tagen und jedes Mal war es der Hit des Abends. Teilweise mussten sie ihr Programm sogar kurz unterbrechen oder waren vor Lachen oder Beifall des Publikums in dem Riesenzelt kaum zu verstehen.
Bürgermeister Sebastian Wysocki hatte schon vor Beginn der Kerb darauf hingewiesen, dass die Gronauer Burschen mit ihren selbst inszenierten Stücken das Publikum zum Rasen bringen können. Apropos Bürgermeister Wysocki. Natürlich war er mit dem obligatorischen Bierfassanstich einer der Hauptfiguren der Kerberöffnung. Doch seine Rede zuvor und wie er das ganze Zelt mit nur wenigen Sätzen zum Rocken brachte, das hätte jede rheinische Kommune erfreut.
Nach so einem gekonnten Auftritt war der traditionelle Fassanstich für ihn auch nur noch eine leichte Übung. Mit einem Schlag versenkte er den Hahn im Fass.
Nach dem gelungenen Eröffnungszeremoniell spielte die »Band namens Wanda« auf, bis gegen 22 Uhr die Kerbburschen mit ihrem Programm begannen. An diesem Abend mit »einer Zeitreise ins digitale Zeitalter« und mit sehr großen Applaus dafür.
Der Samstag tagsüber unterhielten der Zauberer und Ballonkünstler »Christelli« und der Kindertanzgruppe der Gym Gronau die Gäste. Am Abend folgte dann der zweite Auftritt der Kerbburschen mit ihrer »Partytour durch deutsche Clubs«. Wiederum unter großen Applaus des Publikums. Und erneut spielte die »Band namens Wanda« bis tief in die Nacht.
Der Sonntag begann ebenfalls traditionsgemäß mit einem Gottesdienst bevor um 14 Uhr der Umzug startete. Glücklicherweise bei angenehmen Temperaturen. Und am Abend hatten dann die Kerbburschen ihren letzten Auftritt mit dem Thema »Alle an Bord«. Und wie gewohnt – nach 57 Jahren Tradition – folgte am Ende der Kerbsegen und die Verbrennung der Kerblies. Na, dann bis zum nächsten Jahr.
Von Jürgen W. Niehoff