Bad Vilbel. Seit November 2006 ist der Heilsberg-Kreisel fertig – und wartet seitdem auf die Gestaltung seiner rund 600 Quadratmeter großen Innenfläche. Jetzt liegt ein weiterer Entwurf vor – nachdem Anfang des Jahres der damalige Baudezernent Dieter Peters (parteilos) den Frankfurter Künstler Klaus Tippmann mit einem beleuchteten „Tor der Kommunikation“ vorschlug und weitere Ideen folgten: Von Tim Schnitzers „Tor zur Wetterau“ über Christof Pauls „Weiße Quellen“ und Matthias Scholz’ „Wasserbecken mit Bäumen“ bis hin zu Alfred Bootz’ Wasserglas (wir berichteten).
Der Kunst-Entwurf aus dem Frankfurter Atelier „Uhl gestaltet“ trägt den Titel „Quellentor“ – und soll „als Entree in die Kurstadt Bad Vilbel und in die Goldene Wetterau“ dienen, so die Ideengeber Sonja und Reiner Uhl. Ihr Modell soll die Dynamik der Stadt zeigen, die durch ihre Mineralquellen die Lebensqualität der Bad Vilbeler sowie aller durstigen und gesundheitsbewussten Menschen weit über die Grenzen der Stadt geprägt habe.
„Ich fahre beruflich oft durch Bad Vilbel, habe daher einen Bezug dorthin“, erklärt Reiner Uhl (57). Und lobt den Heilsberg-Kreisel: „Das ist schon ein sehr schöner Platz und ein Mords-Entree!“ Uhl und seine Frau gestalteten bereits Wasserspiele, zum Beispiel im Frankfurter Günthersburgpark.
Im Zentrum des Uhl’schen Brunnen-Entwurfs für den Heilsberg formen Quellwasserfälle ein Tor aus Elementen des Stadtlogos. Die Elemente werden durch eine Stahlgitterkonstruktion mit gegossenen Glas-Körpern gestaltet. Eine kräftige Ausleuchtung mit wechselndem Weiß- und Farblicht sorgt für belebte Wasserbögen. Im Winter, so die Uhls, könnte das Wasser durch künstlerisch gestaltete, perlende Wasserfäden ersetzt werden, die dann durch die Beleuchtung effektvoll belebt werden. Drei kleinere, kräftig sprudelnde und beleuchtete Sprudel, als Symbol für die Quellen, werden von künstlerisch und lebendig gestalteten Skulpturen umrahmt und weisen auf das Leben in der „Stadt der Quellen“ hin. Zu den Bau- und den Folgekosten äußerte sich „Uhl gestaltet“ nicht. „Die Stadt muss sich erst mal äußern, ob sie überhaupt interessiert ist. Bislang habe ich noch keine Rückmeldung bekommen . . .“
Derzeit ist vollkommen offen, ob und wann Bad Vilbels größter Kreisverkehr bebaut wird. Bürgermeister Thomas Stöhr und Bauamtsleiter Erik Schächer (beide CDU) erklärten zwischenzeitlich, dass sie sich durchaus dauerhaft mit dem jetzigen Zustand des Kreisels – Rasen mit jahreszeitlicher Bepflanzung – anfreunden könnten.
„Ich freue mich über die vielen schönen Anregungen“, erklärte Stöhr gestern. „Wir werden alles sichten und schauen dann, was finanzierbar ist.“ Wann das passiert, sagte der Bürgermeister nicht. Er bat um Verständnis, denn das zuständige Bauamt sei unter anderem wegen der geplanten Bebauung der Amiwiese „derzeit ziemlich ausgelastet“. Stadtverwaltung und Heilsberger Kommunalpolitiker wollen weiter daran festhalten, dass die Gestaltung des Kreisel-Inneren überwiegend von Sponsoren finanziert werden soll. Eine hohe Hürde, denn beispielsweise Klaus Tippmann veranschlagte für sein Kunstwerk rund 400 000 Euro, Tim Schnitzer immerhin noch 165 000 Euro. (zlp)