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Eine bessere Förderung braucht Zeit

Leitung der Anna-Schmidt-Schule im Gespräch

Wohin soll das Kind nach der Grundschule gehen? Für viele Eltern ist die Entscheidung eindeutig aufs Gymnasium. Der gymnasiale Bildungsgang genießt nach wie vor einen hohen Stellenwert und ist die Konstante im deutschen Bildungssystem. Wir haben Petra König und Uwe Stein von der Anna-Schmidt-Schule daher gefragt, welche Anforderungen heute an ein modernes Gymnasium gestellt werden.

Worauf legt das Gymnasium seinen Schwerpunkt?

Petra König: Neben der Vermittlung von Fachwissen geht es darum, die Fähigkeit zum selbstorganisierten Lernen intensiv zu fördern. Ziel ist es, erworbenes Wissen nachhaltig zu verankern und die Schüler vorrangig zur Aufnahme eines Studiums zu befähigen.

Welche Rolle spielt dabei der Faktor Zeit?

Uwe Stein: Eine ganz wichtige, denn eine fundierte Förderung braucht einfach mehr Zeit. Neben der Lernzeit darf die Freizeit nicht zu kurz kommen. Unser G 9-Konzept in Nieder-Erlenbach verknüpft beide Aspekte miteinander.

Was ist das Besondere an dem Konzept?

König: Zum einen besticht Nieder-Erlenbach durch seinen besonderen Charme und die guten Rahmenbedingungen: kleine Klassen, individuelle Betreuung, homogene Klassenstrukturen sowie die neue Mensa und die neue Sporthalle.

Stein: Zum anderen bieten wir eine verlässliche Nachmittagsbetreuung bis 16:00 Uhr an, mit vielen Aktivitäten im sportlichen, sprachlichen, naturwissenschaftlichen und musisch-künstlerischen Bereich. Wir haben ein System entwickelt, das aus Modulen besteht, die individuell wählbar sind. Das Angebot kann zeitlich ganz auf die Bedürfnisse des Schülers und der Familie zugeschnitten werden. Die Module lassen sich zudem ganz leicht mit außerschulischen Aktivitäten kombinieren.

Die Anna-Schmidt-Schule gehört zu den wenigen Schulen, die G 8 und G 9 anbieten. Ist ein Wechsel von einem in den anderen Bildungsgang möglich?

Stein: Von G 8 zu G 9 im Prinzip jederzeit. Die Verkürzung ist eine größere Herausforderung und nur zu bestimmten Zeitfenstern möglich: nach der fünften Klasse und am Ende von Klasse 9 bzw. nach dem ersten Halbjahr der Klasse 10. Die Entscheidung ist jedoch immer vom Einzelfall abhängig. Da unsere Lehrer häufig an beiden Standorten und in beiden Bildungsgängen unterrichten, können wir sehr gut auf jeden Schüler eingehen und die Weichen entsprechend stellen.

Wie wird sich das Gymnasium ganz allgemein weiterentwickeln?

König: In unserer pluralistischen Gesellschaft wird verstärkt Unterricht mit Ausrichtung auf individualisierte Lernprozesse benötigt, die Schüler als lernende Individuen stehen dabei im Mittelpunkt. Darunter verstehen wir als Schule einen humanen Bildungsansatz, der sowohl die kognitive als auch die emotionale Dimension berücksichtigt.

Frau König, Herr Stein, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Die Anna-Schmidt-Schule ist die älteste Privatschule in Frankfurt am Main, mit Standorten im Westend und in Nieder-Erlenbach. Die Schule wird seit 2009 von Petra König geleitet. Uwe Stein ist für das G9 Gymnasium in Nieder-Erlenbach verantwortlich.


www.anna-schmidt-schule.de