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Eine Bücherei für die ganze Familie

Büchereileiterin Antonia Berberich (links) und die ehrenamtliche Stadträtin Sabine Helwig. Foto: cka
Büchereileiterin Antonia Berberich (links) und die ehrenamtliche Stadträtin Sabine Helwig. Foto: cka

Karben. Mitten in der Pandemie, im Juni 2021, wurde die großzügige Karbener Stadtbücherei in der Neuen Mitte eröffnet. Wie hat sich die Einrichtung seitdem entwickelt? Wie wird sie von den Lesenden angenommen? Welche neuen Ideen gibt es, um noch mehr Nutzende zu gewinnen? Büchereileiterin Antonia Berberich und Stadträtin Sabine Helwig berichten, das Angebot der Stadtbücherei sei noch vielfältiger geworden.
Alles neu, alles schön, alles lädt zum Lesen und Verweilen ein – und dann ist Pandemie. So ging es der Karbener Stadtbücherei, als sie im Juni 2021 ihre neuen Räume in der Neuen Mitte bezog. Doch das Team machte das Beste draus, bot »Bücher to go« an und hielt damit den Kontakt zu seiner Leserschaft. Die konnte sich im Online-Katalog umtun, Bücher und andere Medien bestellen und vor Ort abholen. Ein Angebot, das sehr gut angenommen wurde. Und das zeigt: Die Karbener Bibliothekarinnen sind kreativ, kennen ihre Zielgruppe und bieten ihr etwas.
Die Leserschaft ist der Bücherei nach dem Umzug ins neue Domizil treu geblieben: 90 Prozent seien »mit umgezogen«, wie Büchereileiterin Antonia Berberich sagt. Und man habe viele neue Nutzende gewinnen können – für die Medien vor Ort und für die Onleihe. 2022 gab es 1500 aktive Leserinnen und Leser, die für rund 22 000 Ausleihen sorgten.
Auch die Arbeitsplätze – ausgestattet mit WLAN und Steckdosen – werden sehr gut angenommen, insbesondere von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden, die sowohl die Ruhe in der Bibliothek als auch den Kaffeeautomaten in der Entspannungsecke schätzen, um gut lernen und arbeiten zu können.
GESELLSCHAFTSSPIELE, »TONIES«, LITERATUR
»Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt diese Räumlichkeiten haben«, sagt Antonia Berberich, die das Team leitet, das aus fünf fest angestellten Mitarbeiterinnen und fünf Aushilfen besteht. Es kümmert sich um rund 22 000 Medien – von »Tonies« für die Kleinsten bis zu Büchern im Großdruck nicht nur für die Ältesten und Gesellschaftsspielen für die ganze Familie. Und natürlich kümmert sich das Team um die Bücher, bei denen darauf geachtet wird, dass ansprechende und zeitgemäße Literatur für alle da ist. Dass das Angebot so vielfältig ist, ist der Nähe der Mitarbeiterinnen zu den Nutzenden zu verdanken. Vor dem Umzug gab es eine Umfrage nach deren Wünschen und Bedürfnissen. Zwei Ergebnisse daraus: Öffnungszeiten vom Nachmittag bis in den Abend hinein und Gesellschaftsspiele, die neu in den Bestand aufgenommen wurden. Doch auch weiterhin haben die Mitarbeiterinnen ein offenes Ohr für die Wünsche der Leserschaft, wie Sabine Helwig, ehrenamtliche Stadträtin für Kultur und somit auch für die Bücherei zuständig, sagt. Gibt es Vorschläge zur Neuanschaffung, werde geprüft, ob sie in den Bestand passen. Das sei meistens der Fall, und so konnten viele Wünsche umgesetzt werden.
Die Bücherei lädt auch zum Verweilen mit einem Buch oder einem Spiel ein – sei es in der Entspannungsecke, auf den Sitzkissen entlang der Regale oder in der Kinderecke, wo die Kleinen es sich auf Polstern bequem machen können. Kinder und Bücherei, in Karben stimmt diese Verbindung: Die Bücherei lädt die Kitas und auch Grundschulklassen gerne zu einem Besuch ein.
Die Kinder des Montessori- und des Waldkindergartens haben dafür sogar jeweils einen festen Termin im Monat, in dem sie erfahren, was es in einer Bücherei gibt, wie man sich darin verhält und was man dort erleben kann, nämlich auch vorlesen, basteln und malen. Diese Besuche finden vormittags statt, wenn die Bücherei eigentlich geschlossen ist, haben aber oft Auswirkung auf den Nachmittag, wie Antonia Berberich sagt. Denn viele Kinder kämen mit ihren Eltern wieder, führten sie durch die Regale und erklärten ihnen die Bücherei. Und »vielleicht finden die Eltern dann im Regal auch etwas für sich«, sagt Sabine Helwig.