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Eine ganz besondere Inszenierung

Adelheid Müther und Andreas Krämer rasen im »Orientexpress« auf die Premiere am Freitagabend zu. Foto: Mag
Adelheid Müther und Andreas Krämer rasen im »Orientexpress« auf die Premiere am Freitagabend zu. Foto: Mag

Burgfestspiele bringen »Mord im Orientexpress« auf die Bühne

Bad Vilbel. Die Burgfestspiele entführen in diesem Sommer in das frühe 20. Jahrhundert. Mit »Mord im Orientexpress« wird ein Stück aufgeführt, das auf verschiedensten Ebenen besonders ist. Doch Regisseurin und Hauptdarsteller können kurz vor der Premiere versichern: Agatha Christies Krimi-Klassiker wird etwas ganz Besonderes.

»Die Proben laufen ausgesprochen gut«, freut sich Regisseurin Adelheid Müther. Auch für die erfahrene Künstlerin ist Agatha Christies Krimi eine ganz besondere Herausforderung. »Ich gebe zu, ich hatte am Anfang Sorge, es könnte für eine Bühnenbearbeitung nicht spannend werden.« Die Sorgen hätten sich mit Beginn der Proben aber sofort zerschlagen.
»Das Stück ist sehr gut zu machen und es funktioniert hervorragend auf der Bühne. Es hat von Anfang an unglaublich viel Spaß gemacht und das liegt unter anderem an diesem ganz tollen Ensemble.« Das Stück lebe von den einzelnen Charakteren und die Zusammensetzung des Ensembles bringe das auch voll zur Geltung.

Spannende Dynamik zwischen den Figuren
Andreas Krämer spielt den Meisterdetektiv Hercule Poirot und auch er kann es kaum erwarten, dass Zuschauer das Stück sehen. »Man muss sich vorstellen, dass diese Reisenden alle einen Grund haben zu reisen. Jede Figur umgibt eine eigene große Welt aus Gefühlen und Beweggründen, Nöten und Wünschen.« Es habe viel Spaß gemacht, mit dem harmonischen Ensemble und Regisseurin Müther, die Krämer bereits seit vielen Jahren kennt, diese Welten zu entdecken und die Dynamik zwischen den Figuren zu entwickeln.

Dramaturgin Ruth Schröfel hatte bereits zu Beginn der Festspielzeit 2022 darauf aufmerksam gemacht, dass »Mord im Orientexpress« auch abseits des Ensembles einige Herausforderungen biete. »Das Stück ist an die Zeit um 1934 gebunden. Uns war klar, wir können hier nicht in eine abstrakte oder moderne Richtung gehen und das wollen wir auch nicht.« Der Zuschauer soll sich zurückversetzen und dabei spiele das Bühnenbild eine große Rolle. Auch die Darstellungen von engen Zugwaggons auf der eigentlich breiten Burgbühne sei für das Team um Bühnenbildnerin Kathrin Kegler nicht einfach gewesen. »Normalerweise lassen sich sehr winterliche Stücke auch nicht einfach in die Burg übertragen, denn das ist im Sommer unter freiem Himmel nicht einfach zu machen.«

Auch den Zug habe man nicht abstrahieren wollen, schwierig machen es dann aber wiederum die Sichtachsen in der Burg. Von rechts sieht ein Zugabteil ganz anders aus als von der linken Seite. »Aber auch das haben wir hinbekommen.«

Es sei das erste Mal, dass sie einen Krimi inszeniere, sagt Müther. Zudem werde »Mord im Orientexpress« erstmalig auf einer Freilichtbühne gezeigt. Die Theaterfassung gebe es auch noch nicht lange. »Etwas wie diese Inszenierung hat man in Bad Vilbel so noch nicht gesehen«, kündigt Darsteller Krämer an.

Premiere am 3. Juni
Die Premiere, die auch die offizielle Eröffnung der Spielzeit darstellt, ist am 3. Juni. Danach wird durchgespielt bis zum 6. Juni. Beginn ist jeweils um 20.15 Uhr, sonntags und montags bereits 18.15 Uhr. Weitere Informationen und Tickets sind unter www.kultur-bad-vilbel.de oder im Kartenbüro, Telefon (0 61 01) 55 94 55 zu bekommen.