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Eine Oper für Kinder – Mit „Aschenputtel“ gab es die erste Premiere der Burgfestspiele 2013

Mit einer 50 000-Euro-Spende und großem künstlerischen Elan startet die Kinder-Oper Aschenputtel. Berührungsängste mit dem Genre sollen durch Leichtigkeit, Lust und Komik abgebaut werden.

Bad Vilbel. Die Burgfestspiele hätten für ihn viel mit Leichtigkeit zu tun, sagt Regisseur Benedikt Borrmann kurz vor der Premiere am Montag (13. Mai). Das passe zu dem Wunsch, beim jungen Publikum mit einer Kinder-Oper Neugier zu wecken. „Sehr viel Komik, Lust, Witz“ soll die Rossini-Fassung des Aschenputtels bieten – bis zum Happy End. Während es im Grimm-Märchen ein böses Ende nimmt, verzeiht Rossinis Angelina am Ende.

Unterstützt wird die Inszenierung mit 50000 Euro von der Aventis Stiftung der früheren Hoechst AG. Bei Aschenputtel überzeugten „insbesondere die theaterpädagogischen Aktivitäten im Vorfeld“. Genau so wichtig sei, dass den 14 teilnehmenden Studenten der Frankfurter Hochschule für Musik und darstellende Kunst „die Erprobung ihrer Fähigkeiten ermöglicht und ihre Chance für ein erstes Engagement verbessert“ werde.

Borrmann betont, die jungen Künstler zeigten „extrem hohes Können – das ist so in Darmstadt an der Oper nicht besser.“ Fünf der 14 Studenten waren bereits einmal bei einer Kinderoper-Inszenierung an der Burg dabei. Das zweite Kinderstück, das Musical Dschungelbuch, übernimmt das Ensemble von Hair.

Damit auf der Bühne alles einfach und leicht aussieht, musste viel erdacht werden. Wie man etwa das Orchester durch ein Ensemble mit Flöte, Geige, Fagott, Mandoline und Klavier ersetzt, so der musikalische Leiter Markus Höller. Die Ouvertüre fällt aus – sie wird von den Darstellern a-cappella gesungen. „Völliges Neuland“ sei das für die Künstler. Damit ihnen auch das junge Publikum folgen kann, werden zentrale Passagen, die Rezitative, durch Dialoge ersetzt. Angelehnt an die Commedia dell’Arte werden aufwendige Kulissen durch ein simples Schiebetürkabinett ersetzt. Die Requisiten bestehen aus vier Stühlen. Solche hürdenlosen Zugänge freuen auch Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU), Vater eines Jungen (7). Heute sei es ungemein wichtig, früh Kultur-Erfahrungen zu ermöglichen. Darum habe man vor drei Jahren begonnen, Opern-Inszenierungen für Kinder anzubieten. Die Idee sei im Gespräch mit der Musikschule aufgekommen, betont Burgfestspiel-Intendant Kunzmann. (dd)