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Es ist sein Traum!

Hereinspaziert - der neue Rewe-Markt in der Rodheimer Straße öffnet Neuland. Im Bild (v.l.) Bürgermeister Thomas Stöhr, Hausherr Bernd Kaffenberger, Bernd Föll (Expansion Rewe Region Mitte) und Hauke Weller (Investor GHI). Foto: Deul
Hereinspaziert - der neue Rewe-Markt in der Rodheimer Straße öffnet Neuland. Im Bild (v.l.) Bürgermeister Thomas Stöhr, Hausherr Bernd Kaffenberger, Bernd Föll (Expansion Rewe Region Mitte) und Hauke Weller (Investor GHI). Foto: Deul

Am Südrand des Quellenparks eröffnet ein neuer Rewe – der erste privat geführte Supermarkt Bad Vilbels. Zusammen mit dem Aldi-Neubau wurden 15 Millionen Euro investiert. Bald sollen dort auch neue Wohngebiete entstehen.

Bad Vilbel. Noch sieht es im Inneren des künftigen Supermarkts kahl aus. Rote Strippen hängen von den Wänden, wo später die Kassen sind. Auch die weiß gekachelten Kühlräumen sind noch leer. Emsig wird an der Deckenentlüftung gearbeitet.

Doch Hausherr Bernd Kaffenberger freut sich schon auf den nahenden Eröffnungstermin am 12. August – auch wenn er in der Geschäftsführung des Karbener Rewe-Marktes Fuchs schon zwei Neueröffnungen mitorganisierte. Doch nun erfüllt sich für den gebürtigen Karbener, Vater eines Sohnes, der langgehegte Traum von der Selbstständigkeit. Kaffenberger hat den Einzelhandel von der Pike auf gelernt, jobbte schon während seiner Schulzeit als Auspacker bei Rewe, machte in Karben 2006 seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, qualifizierte sich abends zum Handelsfachwirt weiter. 2007 war er schon stellvertretender Marktleiter in Langenselbold, 2008 wurde er Marktmanager bei Rewe Fuchs in Karben.

70 feste Mitarbeiter

Dort sind die Märkte 1400 und 1300 Quadratmeter groß – in Bad Vilbel sind es aber 2000 plus einem 600 Quadratmeter großen Getränkemarkt. Das reiche für 22 000 bis 25 000 Artikel, so Kaffenberger. Geöffnet wird von 7 bis 22 Uhr. Es wird Frischetheken für Käse, Wurst und Fisch geben, Produkte regionaler Bauern und einen Backshop mit Bistro von Eifler. Im Getränkeshop gibt es eine Lotto-Annahmestelle. Kaffenberger wird 70 feste Mitarbeiter, dazu Azubis und 400-Euro-Kräfte beschäftigen, kündigte er an.

Üblicherweise beginnen neu gebaute Rewe-Märkte bei 1500 Quadratmetern, bis zu 2500, erklärt Anja Krauskopf, Pressereferentin von Rewe Mitte in Rosbach. In der Rodheimer Straße war die Größe vom Baurecht vorgegeben. „Dieser Standort hat viel mit Stadtentwicklung zu tun“, sagte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) zur Begrüßung.

Dort, an der Nahtstelle zum Quellenpark und der künftigen Wohnbebauung, war früher das Bauunternehmen K.L. Schmidt beheimatet – zuletzt war das aber nur noch eine Industriebrache. Dort musste „ein Sondergebiet Einzelhandel“ ausgewiesen werden.

Gegenseitiger Nutzen

„Auf diesen Standort haben wir seit 20 Jahren geschaut“, erläuterte Bernd Föll, Verantwortlicher der Rewe-Expansions-Abteilung in Rosbach. Seit 2006 habe man diverse Anläufe mit Investoren genommen, die aber nicht zum Ziel geführt hätten. Erst 2012, mit dem Einstieg der Lindener Gesellschaft für Handel und Immobilien (GHI) kam Bewegung in die Sache. Noch im September 2012 hatte die Stadt erwogen, das Grundstück für 2, 3 Millionen Euro als Zwischenkäufer von einer Schweizer Immobilienfirma zu erwerben. Doch auch die GHI hatte noch viel zu tun, erläuterte Gesellschafter Hauke Weller. Das ganze Areal musste neu zugeschnitten werden, wobei Aldi sehr konkrete Wünsche hatte.

230 Parkplätze

Der Discounter begann zeitgleich mit dem Neubau, konnte aufgrund der Fertigbauweise wesentlich schneller eröffnen. Effizient wurden die beiden Parkflächen gemeinsam angelegt: mit 230 Stellflächen. In die Anlage und die beiden Märkte wurden 15 Millionen Euro investiert, weitere 1,9 Millionen kostet allein der Innenausbau des Rewe-Marktes. Er wird übrigens ausschließlich durch Wärme-Rückgewinnung aus den Kühlmitteln beheizt. Dass er direkt neben einem Discounter steht, ist für Pressesprecherin Krauskopf nicht relevant, die Märkte nutzten öfter gemeinsame Standorte und seien sich so ein gegenseitiger Frequenzbringer, weil die Kunden im jeweils anderen Markt noch fehlende oder günstigere Artikel zukaufen.