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Für die Zwerge!

Da muss man sich schon ganz bücken: Klaus Minkel veranschaulicht, dass die Waschbecken in den Kleinkindtoiletten auf die Größe der Benutzer angepasst sind. Foto: Deul
Da muss man sich schon ganz bücken: Klaus Minkel veranschaulicht, dass die Waschbecken in den Kleinkindtoiletten auf die Größe der Benutzer angepasst sind. Foto: Deul

Im Juli eröffnet die Stadt eine neue Kita. Im Dortelweiler Bürogebäude Brunnenkarree kommt die im Quellenhof gekündigte Kita „Kunterbunt drei minus“ unter, ab August folgen zwei städtische Kleinkindgruppen.

Bad Vilbel. Der Geruch frischer Farbe ist allgegenwärtig – so wie die bunten Farben. Wo bis vergangenes Jahr im Erdgeschoss des Bürogebäudes neben dem Brunnencenter noch die Mitarbeiter der Jobkomm residierten, werden ab Juli muntere Kinderstimmen zu hören sein. 36 Kleinkinder unter drei Jahren (U 3) sollen dort künftig betreut werden. In den Umbau seiner Räumlichkeiten investiert der Stadtwerke-Eigenbetrieb nach Angaben von Werkleiter Klaus Minkel knapp 500 000 Euro. Bauherr ist jedoch die Stadt.

Die Büroräumlichkeiten sind über zehn Jahre alt. Zum Renovierungsbedarf kamen etliche Umbauten. Schon farblich sind die neuen Räume der orangen, blauen und grünen Gruppe gut zu unterscheiden. Dafür wurden Zwischenwände neu gesetzt, was dank des flexiblen Grundrisses kein Problem gewesen sei, schildert Minkel. Die Planungen dafür reichten weit über ein Jahr zurück.

Eröffnung verschoben

Zusätzlich zu den Gruppenräumen wurden Schlafräume für die Kleinsten, Sanitäreinrichtungen und eine Küche eingerichtet. Für die Leitung steht ein Büro sowie ein Personalraum für die Erzieherinnen bereit. Darüber hinaus gibt es auch einen Kühlraum, einen Vorratsraum sowie ein Lager. Ein Mehrzweckraum steht ebenfalls zur Verfügung. An allen Ecken wurde jetzt umgestaltet. Hier eine Ecke als Schlafraum eingerichtet, dort eine neue Miniaturtoilette für die Kleinsten oder ein Mitarbeiterraum. Auch das Klingelschild „Kindergarten“ klebt bereits. Am Ende, so Minkel, könne man den Eindruck gewinnen, auf den 600 Quadratmetern habe sich schon immer eine Kita befunden – auch wenn die langen Flure ihre Büro-Vergangenheit nicht leugnen können.

Die Umbauarbeiten gehen nun in die finale Phase. Handwerker werkeln an den Außenjalousien, durch die der Blick auf einen mit Steinen umgrenzten Innenhof fällt. Dort soll schon bald eine grüne Außenspielfläche entstehen. Die sei im Zeitplan, verspricht Minkel. Allerdings wurde die Eröffnung der Kita ursprünglich schon für das Frühjahr angekündigt. Das habe sich verschoben, weil es an ausreichend Erzieherinnen gefehlt habe.

Das Problem ist inzwischen gelöst, verkündet Sozialamtsleiterin Heike Freund-Hahn (FDP). Zunächst reichen dort drei bis vier Erzieherinnen, denn die städtische Kita startet ab August mit zunächst nur einer Gruppe. So wie auch in der im vergangenen Jahr neu gebauten Kita „Auenland“ benötigten die Kinder erst einmal eine gewisse Eingewöhnungszeit. Erst nach zwei Monaten solle deshalb die zweite Gruppe folgen.

Schon ab Juli bietet das neue Kita-Gebäude dem privaten U-3-Betreuungsverein „Kunterbunt drei minus“ für ein Jahr Obdach. Er residiert derzeit noch in der Seniorenwohnanlage Quellenhof. Weil er dort aber Untermieter der Johanniter ist und diese den Vertrag gekündigt haben, muss er ebenfalls die Räume verlassen (die FNP berichtete). Man habe die Stadt um Hilfe bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten gebeten, sagt Freund-Hahn. Die Stadt habe dem Verein nun für ein Jahr lang ausgeholfen.

Mit der neuen Kita, deren Plätze nach der städtischen Anmeldeliste verteilt werden, sei derzeit die Kleinkind-Betreuungsgarantie gewährleistet, erklärt die Dezernentin: „Im Moment kommen wir hin.“

Doch das ändere sich bei der Realisierung neuer Baugebiete. Insbesondere für das neue Wohngebiet im Quellenpark am Rande der Bahnlinie werde auf jeden Fall eine größere Kita entstehen müssen. Ob das die Stadt mache oder ein privater Träger, werde derzeit noch erörtert, betont Freund-Hahn. Auch müsse man erst den Beginn der Bebauung abwarten.

Im Brunnenkarree steht erst einmal die Möblierung an. Alle Räume sind fertig – es fehlt nur ein Turnraum. Kein Problem, meint Minkel. Dafür könnten die Kleinkinder das benachbarte Kultur- und Sportforum nutzen.