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Für eine Zeit der Hoffnung

Das vornehmlich muslimische, aber auch christlich geprägte Land Ägypten stand im Mittelpunkt des Weltgebetstages, den Christen in Bad Vilbel und weltweit gefeiert haben. Das jeweilige Land werde jährlich vom Weltgebetstagskomitee ausgewählt, sagt Ulrike Mey, Pfarrerin der evangelischen Christuskirchengemeinde Bad Vilbel.

Bad Vilbel. In Bad Vilbel wurde der Weltgebetstag in der Sankt-Nikolaus-Kirche in der Kernstadt, in der Herz-Jesu-Kirche in Massenheim sowie in der Sankt-Marien-Kirche in Dortelweil gefeiert.

„Salam Aleikum – Friede sei mit dir“, auf die in Ägypten übliche Begrüßung antworte man mit „Aleikum Salam – Friede kehre zu dir zurück“. In Ägypten lebten mit 85 Millionen Menschen etwa so viele wie hierzulande. Der Fluss Nil sei eine wichtige Lebensader, erfahren die Besucher des besonderen Gottesdienstes. Zum Thema „Wasserströme in der Wüste“ geht es um die symbolische, aber auch um die existenzielle Bedeutung des flüssigen Gutes. So sei Ägypten abseits des Nils eines der wasserärmsten Länder der Welt.

Frauen aus der katholischen Sankt-Nikolaus-Gemeinde, der syrisch-orthodoxen Gemeinde, der Neuapostolischen Gemeinde sowie der evangelischen Christuskirchengemeinde treten abwechselnd neben den Altar, informieren über Besonderheiten und die politische Lage Ägyptens. Dabei steht die Situation von Frauen im Mittelpunkt. „Wir beten für unsere Schwestern in Ägypten, für weltweit benachteiligte Witwen und für die schulische Bildung von Mädchen“, sagen Marlene Schröder-Greim, Renate Pröfrock, Maya Schwarz, Nicole Sandmayr und Atiye Bilen.

Die Zeit des arabischen Frühlings sei für die Frauen in Ägypten mit Hoffnung auf Gleichheit und Freiheit verbunden gewesen. In Gebeten und Fürbitten tragen die Christinnen aus Bad Vilbel Ideen und Anregungen jener Frauen vor, entstanden zurzeit des arabischen Frühlings. „Alle Menschen in Ägypten, christlich und muslimisch, sollen erleben, dass sich Frieden und Gerechtigkeit Bahn brechen wie Wasserströme in der Wüste“. Gott könne „Wüsten der Trostlosigkeit in Ströme lebendigen Wassers verwandeln“, sagt Pfarrerin Mey.

Die Christen verschiedener Gemeinden beten und singen gemeinsam. Der Chor der syrisch-orthodoxen Gemeinde singt das „Vater Unser“ in aramäischer Sprache. Sängerinnen und Musikerinnen aus den beteiligten Gemeinden unter Leitung von Gemeindereferentin Monika Burghard runden den ökumenischen Gottesdienst mit Gesang und Musik ab.

Beim anschließenden Beisammensein im Pfarrzentrum werden orientalische Spezialitäten wie Couscous, Falafel und ein Linsen-Reis-Salat namens Kuschni serviert. Zudem gibt es weitere Informationen über Ägypten.