Veröffentlicht am

Gefahr in Verzug

Nachfolgender Leserbrief erreichte uns zum Thema Fußgängerüberweg Lupinenkreisel:

Als ich am Donnerstagmorgen gegen 10.30 Uhr, dem Tag der Deutschen Einheit, mit dem Auto den Kreisel am Lupinenweg passierte, entdeckte ich ein kleines Kind, das sein Fahrrad auf der engen Rasenfläche vor dem Kreisel entlangschob, um dann anschließend den Kreisel zu passieren. Es benutzte nicht die Brücke, wie man sich das im Rathaus wünscht und vorstellt. Leider hat der Junge auch bei den Erwachsenen aus der Nachbarschaft etliche schlechte Vorbilder, die nach Feierabend über den Kreisel ihren Fußweg abkürzen.

Es wäre nun ein Leichtes, auf diese Anwohner einzudreschen. Doch hier macht sich die Stadt meines Erachtens einen schlanken Fuß. Anstatt hier eine wichtige Investition zu tätigen und einen Zebrastreifen zu schaffen, der die Bürger des Lupinenwegs (vor allem Kinder) schützt, mauert die Stadt und verweist auf Studien, deren Richtigkeit stark anzuzweifeln sind. Wenn schon Anwohner, die einfache Aufzeichnungen führen, die Rechtmäßigkeit der Aussagen der Stadt widerlegen, spricht das doch Bände. Umso enttäuschter bin ich vom Ersten Stadtrat, Herrn Frank. Er gehört immerhin einer Partei an, die das christliche C in ihrem Namen trägt. Für die gut betuchten Kinder der Europäischen Schule, die nur wenige Meter vom Lupinenkreisel entfernt ist, investiert die Stadt verdammt viel. Da gibt es einen Zebrastreifen und Sicherheitspersonal, doch einige Meter weiter oben ist von alledem nichts zu sehen. Es sieht doch so aus, als ob die Stadt die Kinder entsprechend dem Geldbeutel der Eltern behandelt – und das stimmt mich als Bürger einer relativ wohlhabenden Stadt ziemlich traurig. Eine Hoffnung bleibt: Vielleicht lösen die China-Millionen die geistigen Blockaden der christlichen Politiker in der Quellenstadt und Bad Vilbel nimmt doch noch für die Sicherheit der Bürger am Lupinenweg ein paar Euro in die Hand.

Matthias Endres, Bad Vilbel

LESERBRIEFE stellen nicht die Meinung der Redaktion dar. Kürzungen behalten wir uns vor.