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Im Lager Theresienstadt

Lesung und Gespräch mit Edith Erbrich

Ausweis von Edith Erbrichs Schwester Hella.
Ausweis von Edith Erbrichs Schwester Hella.

Bad Vilbel. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages berichtet Edith Erbrich am Donnerstag, 26. Januar, 20 Uhr in der Stadtbibliothek am Nidda-Platz unter dem Titel „Frankfurt – Theresienstadt“ über ihr Schicksal und das ihrer Familie. Vassily Dück spielt auf dem Bajan (Akkordeon) Stücke, die im Lager Theresienstadt von inhaftierten Musikern komponiert wurden.

Edith Erbrich wurde 1937 in Frankfurt am Main als Edith Bär geboren. Susanna, ihre katholische Mutter, wurde in Beugehaft genommen und sollte sich von ihrem jüdischen Mann scheiden lassen. Sie weigerte sich. Den Töchtern wurde das „J« in den Kinderausweis gestempelt und sie durften nicht mehr zur Schule gehen. Am 14. Februar 1945 wurden Norbert Bär und seine Töchter Edith und Hella (geb. 1933) ins Lager Theresienstadt deportiert. Hierhin waren bereits zuvor die Großeltern väterlicherseits verschleppt worden. Thersienstadt galt als das „Wartezimmer des Todes“, von dem die Inhaftierten weiter in die Vernichtugslager geschickt wurden. Die Befreiung von Theresienstadt durch die Rote Armee am 8. Mai 1945 bedeutete die Rettung für die noch lebenden Lagerhäftlinge. Vater und Töchter Bär konnten nach Frankfurt zurückkehren.

Seit 2001 berichtet Edith Erbrich in Schulen und bei öffentlichen Veranstaltungen über ihr Leben und Überleben. Mit dem Journalisten Peter Holle hat sie lange Gespräche geführt und mit ihm ihr Erinnerungsbuch „Ich hab’ das Lachen nicht verlernt“ geschrieben.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenfrei. Veranstalter sind das Kulturamt Bad Vilbel und der gemeinnützige Verein „Lagergemeinschaft Auschwitz – Freundeskreis der Auschwitzer“. (hir)