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Investition in Bildung

Die Bibliothek des Georg-Büchner-Gymnasiums wird erweitert

Im August begann der Abriss der alten Turnhalle am GBG. An dieser Stelle soll ab den kommenden Sommerferien die neue Aula entstehen. Archivfoto: Fauerbach
Im August begann der Abriss der alten Turnhalle am GBG. An dieser Stelle soll ab den kommenden Sommerferien die neue Aula entstehen. Archivfoto: Fauerbach

Seit Herbst ist die Bücherei des Georg-Büchner-Gymnasiums (GBG) geschlossen. Nun beginnt der Abbruch einer Mauer, um die Räume zu erweitern. Nach den Ferien soll auch eine extra Ecke für Oberschüler entstehen.

Bad Vilbel. Laut und vibrierend dringt das Geräusch des Schlagbohrers durch den Flur sowie angrenzende Klassenzimmer. Juniorchef Ulrich Weinrich von der gleichnamigen Bergen-Enkheimer Baufirma macht sich an einer Mauer zu schaffen. Sie trennt derzeit noch die Räume 102 und 103, die Schulbücherei und einen angrenzenden Nebenraum. Die beiden sollen zusammengelegt werden, um mehr Platz zu schaffen. Weinrich muss seine lärmende Tätigkeit unterbrechen, weil nebenan gerade eine Klassenarbeit geschrieben wird.

Doch die kurze Zeitspanne macht jetzt nichts mehr aus. Schon über zwei Jahre, seit sie Schulleiterin geworden ist, sorgt sich Claudia Kamm um den Ausbau der Bücherei. 65 Quadratmeter groß war sie, „das ist für 1350 Schüler zu klein“, stellt sie nüchtern fest. Nun wird sie 45 Quadratmeter größer. Zwar erwies sich die Erweiterung um den Nachbarraum rasch als einzige Option, aber die Umsetzung verlief zur Enttäuschung der Schüler stockend. Immer wieder wurden neue Termine genannt. Kamm entfernt an der Büchereitür noch eine Ankündigung für die Eröffnung am 11. Dezember.

Ende November schickte sie einen Hilferuf an Elternvertreter. Denn die Mauer sollte schon in den Herbstferien eingerissen werden, doch beim Wetteraukreis, so Pressesprecher Michael Elsaß, gilt bei Baumaßnahmen die Priorität den Flüchtlingen. Die Mittel seien vorrätig, die Schule müsse aber selbst tätig werden und eine Baufirma beauftragen. Von der Reaktion war die Schulleiterin überrascht. Die Eltern schickten mehr als 30 Adressen von Baufirmen.

Auch musste noch ein Problem mit der Statik gelöst werden. Ein zusätzlicher Träger wurde eingezogen. Nun geht es voran. Während in der alten Bücherei die Medien noch unter dicken Plastikplanen schlummern, wird jetzt am Durchbruch gearbeitet. Die reinen Bauarbeiten kosten „einige tausend Euro“, schätzt Kamm. Dazu kommt dann noch die Möblierung. Die Neueröffnung ist nach den Weihnachtsferien Anfang Januar geplant. Bis dahin dürfen die Schüler ihre noch vor den Herbstferien geliehenen Bücher behalten.

An der Tür klebt ein Plakat mit dem Spruch: „Eine Schule ohne Bibliothek ist wie ein Apfelbaum ohne Äpfel“. Das sieht auch die Schulleiterin so. Die Situation sei im Moment schlecht, „wir legen schon Wert darauf, dass die Schüler Bücher lesen“. Immerhin gebe es ja in Bad Vilbel die „sehr gut ausgestattete Stadtbibliothek“.

Die geschlossene Bücherei hat noch einen weiteren Nebeneffekt. Die Mittel für die Ganztagszuweisung orientieren sich an der Zahl der ausgegebenen Mensa-Essen – und eben auch an der Zahl der entliehenen Bücher. Bislang gibt es in der GBG-Bücherei 4700 Medien, Bücher, Hörbücher, Sachbücher, DVD und Lernspiele. Die Zahl soll, so Kamm, geringfügig erweitert werden, damit die Schüler nicht mehr dicht gedrängt an den Regalen stehen müssen.

Vor allem aber sollen die Oberschüler in dem neugestalteten Raum Platz bekommen, einen gesonderten Bereich im hinteren Teil, für den Aufenthalt in den Freistunden und auch zum Chillen, erläutert die Rektorin. Erst im zweiten Halbjahr sei daran gedacht, das eine oder andere zusätzlich anzuschaffen. Doch eine Multimedia-Landschaft mit I-Pads ist nicht geplant. „Diese Geräte müssten nicht nur angeschafft, sondern auch gepflegt werden“, das sei nicht vordringlich, findet die Schulleiterin.

Allerdings überlege sie die Anschaffung von Laptop-Wagen, die mobil, etwa in den Naturwissenschaften, eingesetzt werden könnten. Zudem sind auch noch nicht alle Klassenräume mit den PC-Beamern und Whiteboards, elektronischen Tafeln, ausgestattet.

Nach dem Umbau der Bücherei geht es ab Sommer 2016 am GBG mit dem Bau der langersehnten Aula los – einem 1,4-Millionen-Euro-Projekt. Zuvor hatte Architekt Christopher Glanz angeregt, die inzwischen abgerissene alte Turnhalle umzubauen. Das hatte der Kreis wegen massiver Schäden abgelehnt.


Das GBG ist mit 1350 Schülern und 130 Lehrern das größte Gymnasium im Kreis.