Im Heilsberger Ortsbeirat hat sich am Donnerstag eine Mehrheit für einen Hochseil-Kletterpark gefunden, der von der CDU beantragt worden war. Doch von einer Prüfung dieses Ansinnens in Zusammenhang mit einem Spielgolf-Platz wollte Rot-Grün nichts wissen.
Bad Vilbel. Freizeitaktivitäten von Jung und Alt stehen im Fokus des CDU-Antrags, einen Hochseil-Kletterpark sowie einen Spielgolf-Platz auf dem Areal gegenüber der Fertighausausstellung zu errichten. Während die Idee Kletterpark allgemein auf Zustimmung stieß, entwickelte sich um den Minigolfplatz eine heftige Diskussion.
Grünen-Beirat Manfred Kissing wandte ein, die dortige Wiese werde von Kindergärten – vor allem aus Bergen-Enkheim – stark genutzt. Ein Minigolfplatz nähme den Kindern die Chance, sommers in freier Natur zu spielen. Wolfgang Vier, der zweite Beirats-Grüne, fürchtete gar größere Baumaßnahmen: „Weil Toiletten gebaut werden müssten“.
CDU-Fraktionssprecher Jens Völker wehrte sich dagegen, den CDU-Antrag in Kletterpark und Minigolfplatz zu splitten; er wollte das gesamte Projekt von der Verwaltung prüfen lassen. Schließlich stimmte er dem Mehrheitsvotum zu. SPD und Grüne hatten inzwischen mit vier Ja- zu drei Nein-Stimmen die Trennung beschlossen. Die Prüfung des Hochseilkletterparks wurde einstimmig durchgewunken, eine Prüfung in Sachen des Minigolfplatzes lehnten SPD und Grüne ab
Völker wunderte sich, dass die SPD im Ortsbeirat den CDU-Antrag auf eine Spielgolf-Anlage ablehne und gleichzeitig im Stadtparlament eine Anfrage einbringe, ob die Stadt einen Ersatzstandort für die Minigolfanlage gefunden habe, wobei die SPD laut Aussage von Ortsvorsteher Kühl in der FNP den Kurpark als Standort bevorzugen würde. Es ist ihm, als wackele „hier der Schwanz (Grüne) mit dem Hund (SPD)“, denn auch im Kurpark entstünde die Minigolfanlage auf einer Wiese, die ökologisch mindestens genau so wertvoll sei, wie der von der CDU Heilsberg vorgeschlagene Standort.
Laut SPD-Fraktionssprecher Walter Lochmann sei der Prüfantrag der CDU zur Spielgolfanlage keineswegs falsch, auch wenn er einen anderen Standort bevorzuge.
Neue Schwierigkeiten beim Projekt Dirt-Bike-Bahn auf dem Heilsberg räumte Bauamtsleiter Erik Schächer im Beirat ein. „Irgendwie steckt in dem Projekt der Wurm“, sagte er. Denn seit Herbst 2012 wurden nicht nur die verabredeten etwa 3500 Kubikmeter Erde aus dem Teichprojekt in Gronau auf dem 4,5 Hektar großen Areal auf dem Christeneck abgeladen, sondern illegal durch Ortsfremde mehr. Der Aufforderung der Stadt an die Firma, die Erde abzufahren, sei der nur zu „einem Zehntel“, so Schächer, nachgekommen.
Kissing kritisierte, das Umweltverträglichkeitsgutachten für das Projekt sei erst in Auftrag gegeben worden, nachdem die Erdarbeiten begonnen hatten. Schächer räumte einen Fehler der Verwaltung ein. Man habe nicht damit gerechnet, dass die Natur so rasch von einem ehemaligen Feld Besitz ergreife. Vor drei Jahren sei das Areal ein Acker gewesen.
Heute brüteten allerdings wieder Rebhühner. Doch sei dies mit der Unteren Naturschutzbehörde abgeklärt und der Abstand der Anlage zur Heckenbepflanzung von zehn auf 15 Meter erweitert worden.