Veröffentlicht am

Jede Klasse äußert Wünsche

Unten Mensa, Küche und Toiletten, oben 4 neue Klassenräume ergibt zusammen 767 Quadratmeter Nutzfläche zusätzlich. Foto: Niehoff
Unten Mensa, Küche und Toiletten, oben 4 neue Klassenräume ergibt zusammen 767 Quadratmeter Nutzfläche zusätzlich. Foto: Niehoff

Schöneck. Steigende Schülerzahlen und die Umstellung auf Ganztagsunterricht machen den Erweiterungsbaus inklusive einer Mensa an der Sterntalerschule Büdesheim nötig. Nach sieben Monaten Bauzeit wurde nun Richtfest gefeiert.
Der Spatenstich für den Erweiterungsbau an der Sterntalerschule fand bei brütender Hitze Ende April statt, das Richtfest am Dienstag vor Weihnachten bei knapp über Null Grad.
»Wichtig ist es, den jungen Menschen einen Ort zu bieten, an dem ihnen Wissen vermittelt wird, das sie hoffentlich ihr ganzes Leben bewahren und anwenden können«, so der Zimmermann Michael Christ in seinem Richtfestspruch vor Ehrengästen, dem Lehrerkolleg und den Schülern der acht Schulklassen.
Ohne Tafelkreide
Die waren noch vor dem Zimmermann mit seinem feierlichen Spruch zum Richtfest an der Reihe und äußerten klassenweise Wünsche. So soll das 462 Quadratmeter große Gebäude möglichst einen Spielraum mit viel, viel Spielzeug erhalten, so beispielsweise lautete der Wunsch der Klasse 1b. Und während die Klasse 2b sich eine gut funktionierende Heizung und eine Klimaanlage im neuen Gebäude wünschte, lief der Wunsch der Klasse 4b auf eine bessere Internetverbindung hinaus.
Auf den letzten Wunsch ging der Kreisbeigeordnete Winfried Ottmann (CDU) unter dem Schmunzeln der Anwesenden auch sofort ein: « Ob ihr eine bessere Internetverbindung für eure Handys erhalten werdet, weiß ich nicht. Aber sicher ist, dass ihr eine digitale Tafel erhalten werdet und sich deshalb die Zeit mit der Tafelkreide dem Ende zuneigt«. In seiner anschließenden Rede ging Ottmann dann auf die Notwendigkeit des Erweiterungsbaus inklusive einer Mensa an der Sterntalerschule ein.
Zum einen wachse die Schülerzahl durch Neubaugebiete immer weiter, zum anderen erfordere die Umstellung auf den Ganztagsunterricht ab 2026 mehr Raum. Durch den Erweiterungsbau sei es möglich, die Anzahl der Klassen von acht auf 10 zu erhöhen. Während im Erdgeschoss die Mensa mit Anbauküche und Nebenräumen entstehen, die im Bedarfsfall auch zu einer Aula umgestaltet werden können, ist das Obergeschoss für Klassen- und Fachräume vorgesehen.
Seit 2018 laufen die Planungen, berichtet der Bruchköbeler Architekt Werner Zymelka. Ursprünglich waren für den Erweiterungsbau nur vier Millionen Euro vorgesehen. Daraus wurden inzwischen jedoch fünf Millionen Euro.
Und wenn in einem zweiten Bauabschnitt die Sanierung des alten Schulgebäudes hinsichtlich Brandschutz voraussichtlich 2024 ansteht, dann wird sicherlich noch eine weitere Million Euro fällig. Dafür hat sich dann die Quadratmeterzahl mehr als verdoppelt. Von den ursprünglich 620 Quadratmetern wird die Sterntalerschule sich dann über 1387 Quadratmeter ausdehnen.
Bauverzögerung
wegen Lieferengpässe

Sieben Monate vom feierlichen Spatenstich bis zum Richtfest sind für so ein Gebäude nach Ansicht des Architekten eigentlich zu viel. »Wenn alles glattgelaufen wäre und wir nicht die Lieferengpässe im Baustoffbereich hätten, wären wir sicherlich schon beim Innenausbau«, so Zymelka. Stattdessen erfolgen nun erst im Januar die Dachabdeckung und der Einbau der Fenster.
Die Konrektorin Stefanie Scholz, die bei der Feier die erkrankte Schulleiterin Anita Jost vertrat, dankte vor allem den Bauarbeitern, die während der Bauzeit auch schon mal Ruhe einkehren ließen, wenn beispielsweise eine Klasse eine Arbeit schrieb. Denn der Schulbetrieb ist auch während der Bauarbeiten immer weitergelaufen.
Bürgermeisterin Conny Rück (SPD) zeigte sich zufrieden mit dem Anbau. Es sei gut angelegtes Geld, weil es um das Wohl der Kinder gehe. Weil aber dieses Geld durch die Schulumlage von den Kommunen des Kreises selbst käme und nicht vom Land, wünschte sich Ottmann abschließend von diesem eine deutlich bessere Finanzausstattung für Schulsanierungen. Von Jürgen W. Niehoff