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Kandidat für den Kulturfonds

Impulse für Burgfestspiele und regionale kulturelle Vernetzung

Shakespeares „Sommernachtstraum“: Eine Beteiligung am Kulturfonds könnte neue Impulse für die Burgfestspiele liefern. Foto: Eugen Sommer
Shakespeares „Sommernachtstraum“: Eine Beteiligung am Kulturfonds könnte neue Impulse für die Burgfestspiele liefern. Foto: Eugen Sommer

Der Kulturfonds hat wenige Mitglieder, aber viel Geld, die Kultur-Region hat viele Mitglieder, aber wenig Geld. Eine Fusion ist mehr oder weniger vom Tisch. Doch der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main hat Chancen, zu wachsen.

Bad Vilbel. Bad Vilbel könnte achtes Mitglied im Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main werden. Laut Geschäftsführer Helmut Müller ist die Quellenstadt „ein hoffnungsvoller Beitrittskandidat“. Die Kommune soll nicht gleich Gesellschafter werden, sondern zunächst im Rahmen eines Kooperationsabkommens quasi auf Probe mitmachen. Einen solchen Weg war zuletzt auch die Stadt Hanau gegangen. „Wir haben großes Interesse daran“, sagte Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). „Das Angebot liegt auf dem Tisch.“ Nun müssten die städtischen Gremien entscheiden, in welche Richtung es gehen soll. Einen Termin dafür gibt es laut Dr. Stöhr aber noch nicht.

An dem im Jahr 2007 gegründeten Fonds sind das Land Hessen, die Städte Darmstadt, Frankfurt, Hanau und Wiesbaden sowie der Main-Taunus-Kreis und der Hochtaunuskreis beteiligt. Sie zahlen zwei Euro pro Einwohner, das Land gibt dann noch mal die gleiche Summe dazu. Derzeit stehen fünf Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Damit werden Leuchtturmprojekte mit überregionaler Ausstrahlung gefördert.

Im Mai hatte der Vorsitzende der Bad Vilbeler FDP, MdL Jörg-Uwe Hahn, zu einem Gespräch mit der Vorsitzenden des Kuratoriums des Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, Ruth Wagner, eingeladen. Dort stand zur Debatte, welchen Nutzen eine Beteiligung an dem Fonds für Bad Vilbel habe.

Die Vorstellungen sind vielseitig: Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann erhofft sich von einer Kulturfonds-Beteiligung eine regionale kulturelle Vernetzung, Impulse für die Burgfestspiele, aber auch für die Stadtbibliothek, die sich zu einem Literaturhaus weiterentwickeln könne. Zudem könne die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im kulturellen Bereich mit einer Beteiligung am Kulturfonds Rhein-Main ausgeweitet werden. „Wir könnten mit der Kinder-Oper in der Region auftreten“, nennt Kunzmann hier eine Idee zur theaterpädagogischen Förderung der Kinder und Jugendlichen der Region. Derzeit kooperiert die Theaterpädagogik der Burgfestspiele mit Frankfurter Kindertagesstätten und Grundschulen.