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Kann Leben retten

Auch von Laien einsetzbar: Defibrillator im Foyer des Parkhauses Nidda-Platz installiert

Nehmen den öffentlichen Defibrillator in Dienst (von links): Ortsvorsteher Kurt Liebermeister, Mediziner Jürgen Haase, und Silke Zuschlag und Karlheinz Weinert vom Deutschen Roten Kreuz Bad Vilbel. Foto: Fauerbach
Nehmen den öffentlichen Defibrillator in Dienst (von links): Ortsvorsteher Kurt Liebermeister, Mediziner Jürgen Haase, und Silke Zuschlag und Karlheinz Weinert vom Deutschen Roten Kreuz Bad Vilbel. Foto: Fauerbach

Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Ab sofort können auch Laien in der Bad Vilbeler Innenstadt bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt professionelle Hilfe leisten – mit einer Frühdefibrillation.

Bad Vilbel. Ermöglicht wird schnelle Hilfe bei einem Herzstillstand durch eine Initiative des Ortsbeirates Kernstadt. Ortsvorsteher Kurt Liebermeister (CDU) nimmt symbolisch den ersten automatisierten externen Defibrillator (AED) „Rescue Sam“, der mit einem sogenannten „MeCare Complete Service“ ausgestattet ist, in Dienst. Er stellt das Gerät gemeinsam mit Professor Jürgen Haase vom Kardiocentrum Frankfurt vor.

Eingeladen hat der Ortsvorsteher auch die örtliche DRK-Bereitschaftsleiterin Silke Zuschlag und Karlheinz Weinert, Ausbilder und Vorsitzender der DRK Ortsvereinigung Bad Vilbel. Standort des lebensrettenden Gerätes ist das videoüberwachte Foyer des Parkhauseinganges am Nidda-Platz.

Leichte Handhabung

„Mit dem Defibrillator ist die Überlebenschance der Betroffenen gegeben und erhöht“, sagen die Profis. Mit jeder Minute, die ohne Defibrillation verstreicht, sinkt die Überlebenschance um rund zehn Prozent. Mit Hilfe des Gerätes kann das therapiefreie Intervall bis zur Versorgung des Herzpatienten durch Notarzt oder Rettungssanitäter verkürzt werden.

„Der Ortsbeirat Kernstadt hat eine Anfrage an den Magistrat gestellt, um einen Defibrillator zum Aufstellen im öffentlichen Raum anschaffen zu dürfen. Der Anfrage wurde entsprochen“, berichtet der Ortsvorsteher. Der Standort sei ideal, weil Nidda-Platz, Kurhausvorplatz und Frankfurter Straße stark frequentierte Orte sind. Die Anwendung des Gerätes ist aufgrund der Bau- und Funktionsweise auch für Laien geeignet. Die Devise lautet: Einfach einschalten, zuhören und ausführen.

Der Ersthelfer wird audiovisuell vom Gerät bei der Handhabung und anschließender Herz-Lungen-Wiederbelebung angeleitet. „Wichtig ist es einen Notfall – keine Atmung, kein fühlbarer Puls – zu erkennen und schnell zu handeln“, betont Professor Haase, der eine kardiologische Praxis am Nidda-Platz betreibt. Nach dem Öffnen der Geräteverkleidung erklingt ein durchdringender Pfeifton. Danach beginnt die Anleitung des Benutzers mit dem Hinweis, einen Notruf abzusetzen. Nachdem der Ersthelfer nach Anweisung die Elektrodenpads auf dem nackten Oberkörper angebracht hat, analysiert das Gerät den Herzrhythmus. Falls erforderlich gibt er einen elektrischen Impuls ab.

„Der Defibrillator erkennt selbst, ob eine Herzrhythmusstörung oder ein Herzstillstand vorliegt oder nicht“, informieren die Profis. Der Defibrillator gibt die Elektroschocks eigenständig ab. Die Wartung des 1700 Euro teuren Gerätes übernehmen nach Auskunft des Ortsvorstehers die Hausmeister von Kurhaus und Hallenbad.

Kurt Liebermeister bittet die Bürger trotz Videoüberwachung ein wachsames Auge auf das lebensrettende Gerät zu haben – und appelliert an alle Ortsvorsteher, dem Beispiel des Ortsbeirates Kernstadt zu folgen und weitere Defibrillatoren anzuschaffen. Auch auf der Frankfurter Straße und Am Alten Rathaus sowie an der Wasserburg seien weitere Defibrillatoren sinnvoll. (fau)


Das DRK schult die Teilnehmer des an Samstagen angebotenen eintägigen Erste-Hilfe-Kurses auch in der Handhabung von Defibrillatoren. Auskünfte gibt es auf Anfrage unter Rufnummer (06101) 6835 oder per E-Mail an info@DRK-BadVilbel.de.