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Keine Übertreibungen

Zu dem Bericht „Undank ist des ,Vorleseonkels’ Lohn“ im BVA vom 21. März erreichte uns folgende Leserzuschrift:

Ich bin entsetzt über den Anruf dieser „Dame“ und was Herr Zeidler sich anhören muss. Müssen wir jetzt auch noch aufpassen, wenn ein Vater oder Grossvater sein Kind oder seinen Enkel auf den Schoß nimmt und mit ihm kuschelt?

Mir ist bekannt, dass pädophile Delikte meist in der Familie oder im näheren Umfeld vorkommen, aber nicht jeder, der mit Kindern gerne umgeht, kuschelt oder tröstet, muss pädophil sein.

Kinder kommen auch manches Mal bewusst zum Schmusen oder Kuscheln aus eigener Initiative zu fremden Menschen, wenn – Neudeutsch gesprochen – die Chemie stimmt.

Man sollte Menschen nicht ohne Beweise vorverurteilen. Der Dame sei gesagt, in ihrer Kita möchte ich kein Kind aus meinem Umfeld wissen, wenn man dort so auf Distanz geht. Gerade heute brauchen Kinder auch mal persönliche Zuwendung, da die meisten Eltern nicht gleich greifbar sind, wenn es nötig ist. Wir sind doch nicht beim Militär. Kein Wunder, dass Kitas keine männlichen Betreuer aufzuweisen haben.

Wo aber bleibt die Rückenstärkung der Leute für diesen Mann, der seine Freizeit opfert, um Kindern schöne Bücher vorzulesen?

Die Kritik der Kita-Leiterin sollte sich aber gegen die Kita selbst richten, da man dort weiß, dass Bilder von minderjährigen und Menschen, die persönlichen Schutz benötigen, der Gehmigung der Erziehungsberechtigten beziehungsweise der Betreuer bedürfen. Ein entsprechender Hinweis an Herrn Zeidler hätte dieses Missgeschick bestimmt verhindert.

Heidemarie Freudenberger,

Bad Vilbel

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