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Klicks für Kindergarten in Indien – Christuskirche will gewinnen, um Projekt in Amritsar zu fördern

Hanna Mebus hat sechs Monate im Kinderheim in Südindien ausgeholfen. Foto: Privat
Hanna Mebus hat sechs Monate im Kinderheim in Südindien ausgeholfen. Foto: Privat

Bad Vilbel. Die Evangelische Christuskirchengemeinde wird in diesem Jahr beim bundesweiten Wettbewerb des Monatsmagazin Chrismon teilnehmen. Dafür bewerben sich die Vilbeler mit ihren Partnerschafts-Projekten in Indien. Denn dort hat man in den vergangenen Jahren vieles bewegt. Um zu gewinnen, ist die Kirchengemeinde allerdings auf Unterstützung durch viele Klicks angewiesen.

Eva Raboldt, Klaus Neumeier (hinten), Hanna Mebus und Reinhard Walter informieren über die indischen Projekte und freuen sich über jeden Klick. Foto: Niklas Mag

Sollten die Vilbeler eines der Preisgelder gewinnen, so wissen sie schon, was sie damit anfangen werden. »Das ist nicht für uns, sondern wir würden das Geld nutzen, um in Nordindien, in Amritsar, ein Kindergartenprojekt zu starten«, erklärt Pfarrer Klaus Neumeier.

Es wäre das nächste Vorhaben auf einer bereits recht langen Liste von kostenintensiven Projekten, mit denen die Gemeinde in den vergangenen Jahren zahlreichen Menschen in Indien geholfen hat. Hanna Mebus, Jugendmitarbeiterin in der Gemeinde, kann aus eigener Erfahrung berichten: »Ich war für ein halbes Jahr im Kinderheim in Kamuthi und habe dort mitgearbeitet«, sagt sie.
In Südindien herrschten sehr ärmliche Verhältnisse, doch mit bislang etwa 37 000 Euro habe es die Christuskirchengemeinde geschafft, in Kamuthi und Tranquebar zwei Kinderheime zu einem Großteil zu finanzieren. »Für die Kinder ist es wichtig, neue Leute kennenzulernen und Englisch zu sprechen. Es hat wirklich viel Spaß gemacht.« Mebus erinnere sich besonders gerne an die Weihnachtsfeier zurück, bei der die Kinder Geschenke und Kleidung aus Bad Vilbel bekamen und nicht glücklicher hätten sein können.

Aus Zinsknechtschaft herausgekauft
Die nordindische Christchurch-Gemeinde in Amritsar ist mittlerweile Partnergemeinde der Christuskirche. Entstanden ist die Zusammenarbeit aus einem Mikro-Kreditprojekt. »Wir haben uns 2007 auf Initiative des damaligen Pfarrers Konrad Schulz per Internet mit der Gemeinde in Amritsar zu Hauskreisen verabredet. 2008 war ich dann erstmals dort«, erzählt Reinhard Walter, der hauptverantwortlich für das Projekt in Nordindien ist. Viele Menschen lebten dort in Zinsknechtschaft, aus denen die Vilbeler Gemeinde sie herauskaufen konnte, sagt er.
Außerdem seien mittlerweile rund 450 Unternehmerinnen und einem Unternehmer Mikro-Kredite zur Verfügung gestellt worden. »Das sind etwa 450 Menschen, die sich dank kleiner Kredite aus Bad Vilbel eine eigene Existenz aufbauen konnten«, sagt Walter. Von Textilproduktion bis zu medizinischen Zentren seien nahezu alle Branchen unter den indischen Neu-Unternehmern zu finden. »Denkt man jetzt noch daran, dass an einer dieser Personen jeweils eine mehrköpfige Familie hängt, sieht man, wie vielen Menschen wir auf diese Weise geholfen haben.«

Abstimmung beginnt am 2. März
Das Projekt laufe seit 2009, habe sich 2012 aber intensiviert und zu der heutigen Partnerschaft geführt. Mittlerweile haben größere Delegationen aus Bad Vilbel zweimal Amritsar besucht, eine dritte Reise ist geplant. »Wir möchten uns deshalb mit diesen beiden Partnerschaften beim Chrismon-Wettbewerb bewerben«, fügt Eva Raboldt, die neue Leiterin des Familienzentrums der Gemeinde, hinzu. Sie ist für den Auftritt der Kirchengemeinde bei dem Online-Wettbewerb zuständig. »Ab dem 2. März kann für uns abgestimmt werden. In dieser ersten Phase zählen die Stimmen pro Gerät. Wer also mehrere Handys, Computer oder Tablets zur Verfügung hat, kann uns also mit vielen Stimmen aushelfen.«

Die zwölf meistgeklickten Gemeinden kommen schließlich in die Finalrunde für den Publikumspreis, in der nur noch per E-Mail angestimmt werden kann. »Außerdem bewerben wir uns mit unseren Partnerschaften für den Jury-Preis in der Kategorie Weltverantwortung«, sagt Pfarrer Neumeier.

 

Auf allen Kanälen bald startklar

Durch Abstimmung auf allen verfügbaren Geräten, erhöhen sich die Chancen der Gemeinde deutlich, den Publikumspreis in diesem Jahr zu gewinnen. Die Christuskirchengemeinde wird den Link zur Abstimmung – sobald diese am 2. März startet – auf all ihren Kanälen regelmäßig veröffentlichen. Dazu gehören der Newsletter, aber auch soziale Medien. Wer mehr über die Projekte in Indien erfahren will, findet Videos, Fotos und Berichte auf www.ckbv.de unter dem Reiter »Partnerschaften«. (nma)