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Knoblauchduft im Wald

Die Blätter des Bärlauchs sprießen im Bad Vilbeler Stadtwald derzeit, so weit das Auge reicht.

Bad Vilbel. Von den 180 Hektar des Vilbeler Waldes seien 30 bis 40 Hektar mit einer Pflanzenart bedeckt, die mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt ist, berichtet Heinz Gilbert, der Sprecher des Vereins für Vogelschutz und Landschaftspflege. Jetzt, vor der Blüte, die den ganzen Wald mit mildem Knoblauchduft erfüllt, ist die Zeit der Ernte. Sie lockt all jene an, die das Gewächs gerne für heimische Salate oder Kräuterquarks verwenden. Der Bärlauch kann nicht getrocknet werden, dann gehen seine Wirkstoffe verloren. Daher verwendet man ihn am besten frisch. Naturheilkundler nutzen das Zwiebelgewächs als Heilmittel wegen der zahlreichen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Öle. Sie sollen sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen auswirken. „Wenn das in haushaltsüblichen Mengen geschieht, ist dagegen nichts einzuwenden“, findet Gilbert. Er habe jedoch schon welche beobachtet, die das Gewächs im großen Stil in Stiegen abtransportierten. Und wenn die Ernte im Dickicht geschieht, werden jetzt auch die Brutzeiten gestört. Doch im Gegensatz zu den Hobbyköchen verschmähe die Tierwelt die Blätter, erzählt Gilbert. „Nur ein paar Häslein“ würden mitunter daran knabbern. Dennoch habe sich der Bärlauch gerade in den vergangenen Jahren sehr ausgebreitet – und er „wandert“, die Stellen wechseln. Was dem Bärlauch zugute komme, seien vor allem feuchte Böden, sagt Gilbert. Auch am Kühkopf am Altrhein gebe es große Bärlauch-Flächen. Bei der Ernte rät er zur Vorsicht. Dicht neben dem Bärlauch (kleines Bild links) wachse der ähnliche, aber giftige Aaronstab. Er unterscheidet sich durch die etwas dunkelgrünere Farbe und eine dreieckige Einkerbung der Blätter oberhalb des Stengels.