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Kommunalpolitisches Echo auf Europawahl

Nach Schließung der Wahllokale zählten sich alle Parteien zum Kreis der Gewinner der Europawahl. Selbst Parteien mit Stimmverlusten konnten dem Ergebnis noch positive Seiten abgewinnen. Am Tag danach gibt es aber ein differenziertes Bild.

Bad Vilbel/Karben. Während CDU und FDP nicht ganz so zufrieden mit dem Ausgang der Wahl sind, zeigt sich die SPD glücklich, und die Grünen sind zumindest ein wenig zufrieden mit ihren Ergebnissen. Im einzelnen: Als eindeutigen Sieger der Wahl sieht der Bad Vilbeler SPD-Fraktionschef Walter Lochmann seine Partei. „Unser Europa-Spitzenkandidat hat einen Spitzen-Job gemacht und offenbar die richtigen Themen angesprochen. Aber auch wir vor Ort in Bad Vilbel haben dazu beigetragen“, ist Lochmann überzeugt. Immerhin habe die SPD in Bad Vilbel um fast neun Prozent zugelegt. „Und dafür sind nicht allein die Europa-Themen verantwortlich“, gibt ihm auch Parteifreund Udo Landgrebe recht. Aufpassen müssten allerdings sowohl die SPD als auch die CDU auf die Alternative für Deutschland (AfD), wenn sie bei der nächsten Kommunalwahl antreten sollte. Denn ihre populistischen Versprechen hielten in keinem Fall, was sie versprechen.

Recht zufrieden zeigte sich auch die Karbener SPD-Vorsitzende Christel Zobeley: „Wir haben den Europawahlkampf genutzt, um mit unseren Bürgern in direkten Kontakt zu kommen. Und wenn man das Ergebnis sieht, dann hat es sich gelohnt. Jetzt sind wir wieder auf Augenhöhe mit der CDU.“ Gerade noch zufrieden mit dem Ergebnis vom Sonntag zeigte sich hingegen Ulrich Rabl, das Urgestein der Bad Vilbeler Grünen. „Das Ergebnis verdeutlicht, dass wir nach der Bundestagswahl den Umschwung geschafft haben. Wir sind wieder auf dem Weg nach oben.“ Er ist aber genauso wenig wie die Politiker von CDU und der FDP der Überzeugung, dass bei der Wahl lokale Themen eine Rolle gespielt haben könnten. „Das Ergebnis lässt sich nicht auf die lokale Ebene übertragen. Das sieht bei der Kommunalwahl wieder ganz anders aus“, zeigt sich die Bad Vilbeler CDU-Fraktionsvorsitzende Irene Utter genauso überzeugt wie ihr Karbener Kollege Mario Beck.

„Das Ergebnis kann die CDU nicht schön reden. Deshalb müssen wir die Wähler jetzt davon überzeugen, dass beispielsweise die Versprechen der AfD ohne erkennbaren Wert sind“. Fast schon traurig ist der Karbener FDP-Fraktionsvorsitzende Oliver Feyl: „Die Prognosen haben das Malheur schon vorausgesagt. Verlorenes Vertrauen kann man halt nicht ganz so schnell zurückgewinnen.“