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Markt befeuert Herzen

Weihnachtstreiben in der Burg sprengt Rekorde – über Erweiterung wird nachgedacht

Rankommen und mitmachen: Glasbläser Joachim Hörnig verkauft seine Arbeiten nicht nur, Interessierte dürfen bei der Herstellung ganz nah ran. Foto: Mag
Rankommen und mitmachen: Glasbläser Joachim Hörnig verkauft seine Arbeiten nicht nur, Interessierte dürfen bei der Herstellung ganz nah ran. Foto: Mag

Da war richtig was los! Nach dem Ende der Burgfestspielsaison und dem Weinfest gab es zu Halloween ein kurzes Zwischenspiel, dann war Pause in der Burg. Aber zum Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende war die „Bude“ wieder voll.

Bad Vilbel. In der und um die Burg sind zahlreiche Buden mit Kunsthandwerkern und kulinarischen Leckerbissen aufgestellt, und das Wetter spielt auch mit. Zahlreiche Gäste besuchen den Weihnachtsmarkt, es gibt zwischenzeitlich kaum noch ein Durchkommen. Wäre es da nicht eine Idee, den so erfolgreichen Weihnachtsmarkt in Zukunft noch etwas größer aufzuziehen?

„Es läuft einfach nur toll“, erklärt eine glückliche Annette Zindel-Strauss am Samstagabend mit Blick auf die zahlreichen Besucher. Sie ist hauptverantwortlich und auch Organisatorin des Vilbeler Weihnachtsmarktes. „Ich glaube, gestern hatten wir einen der besten und schönsten Freitagabende seit vielen Jahren.“

„Das Programm war noch nie so üppig und so dicht wie in diesem Jahr“, weiß die Organisatorin. „Wir haben die einzelnen Programmpunkte so geplant, dass sich die Lesungen im Keller und die Musik auf der Hauptbühne immer abwechseln. Ich denke, dass das eine gute Mischung geworden ist“, schildert sie. „Was die Buden angeht, haben wir in diesem Jahr einen richtig traditionellen Weihnachtsmarkt.“ Im nächsten Jahr wolle man darauf achten, auch das vegetarische Angebot noch etwas weiter auszubauen.

Verschiedene Projekte werden auch in diesem Jahr vom Weihnachtsmarkt unterstützt, so geht unter anderem Geld an das Projekt „Mukita“ der Bad Vibleler Musikschule. Kinder sollen so schon in den Kindergärten an Musik herangeführt werden können.

Auch die Stiftung „Tapfere Kinder“ aus Mainz darf sich über Spenden freuen. „Wir haben allerdings immer ein Schwerpunktprojekt, und das ist in diesem Jahr ,Pfotenpiloten‘“, erläutert Annette Zindel-Strauss.

Fragen über die Schule

Mehrmals an diesem Wochenende stellen sich die Mitarbeiter der Stiftung auf der Bühne in der Wasserburg vor, natürlich in Begleitung vierbeiniger Helfer. Bis zu 30 000 Euro koste es, ein Tier auszubilden, so dass es in der Lage sei, einen schwerbehinderten Menschen im Alltag zu unterstützen. „Die Krankenkassen bezahlen momentan nur Blindenhunde, dabei sind die Tiere auch für Menschen mit anderen Behinderungen eine große Hilfe. Und darum kümmert sich die Stiftung“, weiß Zindel-Strauss.

Währenddessen wird der Weihnachtsmarkt voller und voller. Kaum noch ein Durchkommen ist vor der großen Bühne. Auch die Europäische Schule Rhein-Main ist vor Ort und betreibt einen Stand: „Wir haben insgesamt vier Schichten an diesem Wochenende“, erklärt Schülerin Emilia Solms. Frisch gebackene Plätzchen und auch Waffeln verkaufen die beiden Schülerinnen, das Geld soll an die Schule gehen und für die Schüler ausgegeben werden. „Zum Beispiel für die Abi-Gala wird immer Geld benötigt“, sagt ihre Mitschülerin Sophie Rohr.

Beiden mache es Spaß, die Schule in der Stadt so repräsentieren zu können, außerdem: „Uns ist aufgefallen, wie viele Leute uns über die Schule ausfragen und dass das Interesse sehr groß ist“, so die Schülerinnen.

Schaudernd erinnert

Auch der Bad Vilbeler Stadtrat Udo Landgrebe (SPD) hat seine Arbeits-Schichten hinter verschiedenen Theken am Abend gut überstanden: „Ich habe mit dem Stadtmarketing den Kalender des Kunstvereins verkauft und mit der Feuerwehr Glühwein“, erklärt er zufrieden. „Das macht immer viel Spaß, und beides war auch sehr erfolgreich.“

Der Weihnachtsmarkt begeistert den Stadtrat, nur schaudernd erinnert er sich an jene Zeiten zurück, als der Markt noch auf dem Zentralparkplatz, heute die Neue Mitte, stattgefunden hatte. „Ich denke allerdings, dass der Weihnachtsmarkt ruhig noch um die Burg herumgehen könnte. Es würden sich garantiert Vereine finden, die die Hütten besetzen könnten oder auch einige professionelle Standbetreiber“, überlegt der Stadtrat. „Das könnte ich mir wirklich gut vorstellen. Der enorme Publikumsandrang bestätigt das auch, denke ich.“