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Negative Stimmen verstummt

Sie alle interessierte die erste Zwischenbilanz zur Akzeptanz des teo-Verkaufsladens (v.l.): Thorsten Weitzel, Maximilian Eifler (tegut), Sascha Brey, Carina Wacker, Bürgermeisterin Conny Rück und Walter Rauch. Foto: Niehoff
Sie alle interessierte die erste Zwischenbilanz zur Akzeptanz des teo-Verkaufsladens (v.l.): Thorsten Weitzel, Maximilian Eifler (tegut), Sascha Brey, Carina Wacker, Bürgermeisterin Conny Rück und Walter Rauch. Foto: Niehoff

Schöneck. Zufriedene Mienen gab es bei der Sitzung des Ortsbeirates Oberdorfelden am vergangenen Samstagnachmittag auf allen Seiten, sowohl bei dem Betreiber, dem Unternehmen Tegut, als auch bei den zahlreichen Sitzungsbesuchern.
Der Ortsvorsteher Sascha Brey (CDU) hatte seinen Oberdorfelder Ortsbeirat und auch die Bevölkerung aus guten Grund in die Nidder-Halle direkt neben dem Standort des neuen teo-Selbstbedienungsladens in Form eines speziellen Bauwagens eingeladen: Denn viereinhalb Monate nach der Eröffnung sollte Zwischenbilanz gezogen werden.
Deshalb waren neben Maximilian Eifler, dem Marketingmanager von Tegut, der Bürgermeisterin Conny Rück (SPD), den Vorsitzenden der CDU- und SPD-Fraktionen, Corina Wacker und Walter Rauch, sowie dem Ortsvorsteher von Kilianstädten Thorsten Weitzel (CDU) auch rund 25 Oberdorfelder Bürger anwesend. Eine erste Bilanz war nach Breys Ansicht deshalb notwendig, weil es vor Aufstellung des Selbstbedienungsladens herbe Kritik aus der Bürgerschaft an dieser Maßnahme gegeben habe. Das bestätigte Bürgermeisterin Rück. Kritisiert wurde damals vor allem die digitale Handhabung des Einkaufs.
Gerade das Werbeargument der Lebensmittelkette, dass der teo-Einkaufswagen dank moderner digitaler Verkaufstechnologie rund um die Uhr und damit 24 Stunden geöffnet habe und zwar selbst dann, wenn andere Supermärkte längst geschlossen hätten, machte vor allem den älteren Einwohner Angst. Sie befürchteten entweder mit der Technik, also dem Einkauf über eine App nicht zurecht zu kommen oder zu viele persönliche Daten freigeben zu müssen.
Eingekauft wird gern
zwischen 18 und 21 Uhr

Eifler betonte bei der Sitzung am Samstag noch einmal ausdrücklich, dass die Schutzvorschriften gerade in diesem Bereich so streng seien, dass ein Missbrauch praktisch ausgeschlossen sei. Auf die Nachfrage von Carina Wacker, ob der Altersdurchschnitt der Nutzer einmal ermittelt worden sei, musste Eifler passen. Dafür verriet er, dass die Haupteinkaufszeit zwischen 18 und 21 Uhr liege und sich der Umsatz nach einer sehr guten Anfangsphase und einem leichten Rückgang Anfang Januar wieder stabilisiert habe.
Der Renner bei den verkauften Produkten seien bisher mit Abstand Bananen, gefolgt von Red-Bull-Produkten. Auch die Frage, warum es kein Alkohol im Angebot gebe, konnte Eifler beantworten: «Wir haben bisher noch kein Weg gefunden, um den Verkauf von Alkohol unter 18-Jährige zu unterbinden«.
Im Übrigen begrenze der Verkaufsraum von gerade einmal 50 Quadratmeter, dass das Angebot nicht ins Uferlose wachse. Ansonsten aber hätten sich die Vorteile des rundum-die-Uhr-Einkaufens gegenüber den Bedenken offensichtlich durchgesetzt: »denn ich habe in letzter Zeit keine negativen Stimmen mehr dagegen gehört«, so die Bürgermeisterin und der Ortsvorsteher übereinstimmend.
Danach kam Brey wieder auf das Alltagsgeschäft des Ortsbeirats zu sprechen. So seien vor kurzem in der Nähe des Sportplatzes die Grillstationen vom aufgelösten Grillplatz in Kilianstädten errichtet worden. Auch eine der Sitzbänke konnte in Abstimmung mit dem Seniorenbeirat nach Oberdorfelden geholt werden. Darüber hinaus werde auf Wunsch des Ortsbeirates eine Magnetwand auf der Hessenstraße aufgestellt werden, an dem über die Neuigkeiten im Ort unterrichtet wird.
Größeren Raum nahm anschließend die Diskussion über Verkehrsmaßnahmen im Dorf, wie etwa Geschwindigkeitsmessungen oder der Ausbau behindertengerechter Bürgersteige ein. Auch diese Punkte notierte sich die Bürgermeisterin und versprach bald mögliche Abhilfe. Die Sitzung endete mit Kaffee und Kuchen und mit persönlichen Gesprächen zwischen den Ortsbeiratsmitgliedern und den Bürgern. Von Jürgen W. Niehoff