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Neues Domizil für die Post

Karben In die Ladenzeile gegenüber vom Karbener Rathaus zieht zum 1. Juni die Post ein. Foto: Klaus Nissen
Karben In die Ladenzeile gegenüber vom Karbener Rathaus zieht zum 1. Juni die Post ein. Foto: Klaus Nissen

Karben. Die Post zieht um: Ende Mai wird sie von der Rathausstraße 30 neben das Rathaus an die Ramonville Straße 5 wechseln. Künftig gibt es da neben Briefmarken auch Schreibwaren und »weiße Ware« – also Haushaltsgeräte und Elektro-Kleingeräte.
Voraussichtlich am 2. Juni wird die Postfiliale an der Ramonville Straße eröffnet. »Wir sind voller Energie und freuen uns sehr über den neuen Standort«, sagt der Postagentur-Inhaber Matthias Reising. Der Platz am Bürgerzentrum liege schön zentral. Mit Reising zieht auch sein junger Geschäftspartner Hayri Özovaci mit der Firma Sat TV Service an die neue Adresse. Er installiert bei den Kunden die Geräte, die Reising mit seinem Unternehmen Elektro 2000 verkauft.
Weil ihnen der Vermieter nach 25 Jahren gekündigt hatte, mussten Matthias Reising und sein Team ein neues Domizil für die Postfiliale Nummer 513 suchen. Ein neues, bezahlbares Ladengeschäft zu finden, sei ja kein Selbstläufer, sagt Reising. Er ist erleichtert, dass die Stadtverwaltung ihn dabei unterstützte. Bürgermeister Guido Rahn habe sich auch bei der Bundesnetzzentrale der Deutschen Post dafür eingesetzt, dass in Karben weiter Briefmarken verkauft und Pakete angenommen werden.
Die Stadt ist nun sogar Vermieterin der neuen Filiale. Sie hat jüngst die ganze Ladenzeile im Erdgeschoss des 1986 erbauten Wohn- und Geschäftshauses von einem Karbener Unternehmen gekauft.
Neuer Standort
für Stadtpolizei

Die Schaufenster-Lokale haben insgesamt rund 400 Quadratmeter Nutzfläche. Über den Läden liegen auf vier Etagen mehr als ein Dutzend Eigentumswohnungen. Zum ersten Mal überhaupt muss sich die Stadt hier in gleich zwei Eigentümergemeinschaften mit anderen Immobilienbesitzern auseinandersetzen. Darin müsse man noch Erfahrungen sammeln, sagt Harald Kirch – der Technische Leiter beim Kommunalen Immobilien Management (KIM) der Stadt.
Eigentlich sollte die Verwaltung der Stadtpolizei hier einziehen, so Harald Kirch. Sie ist aktuell im Bauhof untergebracht. Doch dann kam die Post dazwischen. Die Polizeiverwaltung soll nun ein anderes Quartier bekommen – vielleicht im Rathaus. »Wir wollen die Post unbedingt erhalten«, sagt Kirch. Die Kunden werden die Stadtmitte weiter beleben, meint auch Adey Girma. Die Bauingenieurin ist bei der KIM für den Umbau der zusammen 95 Quadratmeter großen Läden zuständig. In der Woche vor Ostern arbeiteten diverse Handwerker daran, die Decken tiefer zu hängen. Die Elektroleitungen müssen laut Adey Girma auch erneuert werden, ebenso die Böden.
KIM schweigt
zu Kaufpreis

Post und Elektroladen ziehen in das frühere Tipico-Wettbüro und in eine ehemalige Kneipe – die »XS-Bar«, von der nur noch die Leuchtreklame über der Eingangstür kündet. Das zur Ladenzeile gehörende »Kärber Eck« mit Terrasse zur Nidda hin bleibt erhalten.
Auch das städtische Beratungszentrum am anderen Eck des Gebäudekomplexes bleibt, wo es ist. Ebenso der Computerclub »Secuz«, der unter anderem Senioren zeigt, wie man im Internet surft.
Wie viel die Stadt für die Ladenzeile gezahlt hat, bleibt geheim. Man wäre auch am Erwerb und Bau weiterer Immobilien interessiert, so Harald Kirch. Aber es sei halt teuer. Die KIM kümmert sich mit ihrem achtköpfigen Team schon um die Bürgerhäuser und Feuerwehrstützpunkte, den Bauhof, die Stadtwerke – insgesamt um 55 Gebäude.
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft verwaltet zusätzlich 130 Wohnungen in 35 Gebäuden.
Von Klaus Nissen