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Neues Konzept

Sozialausschuss einigt sich auf Entwurf für Kita- und Wohnkomplex

Der geplante Bau hat sich äußerlich wenig verändert, ist nun aber größer geplant als zuvor. Repro: Architekturbüro Alfred Möller Bad Nauheim
Der geplante Bau hat sich äußerlich wenig verändert, ist nun aber größer geplant als zuvor. Repro: Architekturbüro Alfred Möller Bad Nauheim

Sie sorgte sowohl im Schönecker Gemeindeparlament als auch in der Sitzung des Sozialausschusses für Diskussionen: Die von der Gemeinde beauftragte Machbarkeitsstudie über den Neubau einer Kita samt Wohnungen auf dem Grundstück Mühlstraße 3 in Büdesheim.

Schöneck. Das Bad Nauheimer Architekturbüro Alfred Möller hat den Ausschussmitgliedern in der jüngsten Sitzung ein überarbeitetes Konzept für den Kita-Neubau samt Wohnungen präsentiert. Kinder- und Jugendbetreuung und Wohnungen unter einem Dach: Das ist der Gedanke hinter dem Entwurf. Mit eingeflossen sind nun auch zahlreiche Änderungswünsche, die die Mitglieder des Ausschusses angeregt hatten.

So soll der Bau größer werden als bisher geplant: Im unteren Bereich kommt auf 50 Quadratmetern eine Bücherei hinzu. „Das ist wegen der Nähe zur Schule eine unheimliche Bereicherung und sorgt für eine noch bessere Auslastung des Grundstücks“, erklärt Bürgermeisterin Conny Rück (SPD). War im ersten Entwurf noch ein Grünstreifen zwischen Bürgersteig und Kita vorgesehen, wird darauf im zweiten Entwurf verzichtet – mit dem Ergebnis, dass das Erdgeschoss beinahe 150 Quadratmeter größer ausfällt.

Außerdem sind nun fünf statt vorher nur drei Wohnungen in den Obergeschossen des Gebäudes vorgesehen. Die Apartments sind zwischen 52 und 92 Quadratmeter groß – somit sind nun auch kleinere Wohnungen angedacht. Auch ein barrierefreier Zugang in Form eines Aufzugs ist jetzt geplant, was vor allem Gehbehinderten, Senioren und Familien mit kleinen Kindern zugute kommt.

500 000 Euro teurer

Natürlich würde der Bau so um einiges teurer: Rund 500 000 Euro Mehrkosten kämen auf die Gemeinde zu – insgesamt würde das Projekt rund 2,5 Millionen Euro kosten. „Das hat im Ausschuss mehrheitlich Zustimmung gefunden“, freut sich Rück. „Es waren gute Beratungen, die in eine konstruktive und sachliche Richtung gingen.“ Und sie ergänzt: „Niemandem soll hier irgendetwas übergestülpt werden. Deshalb ist es wichtig, dass alle Fraktionen ausreichend Zeit haben, das Konzept intern noch einmal zu besprechen.“

„Wir sind mit dem Konzept zufrieden, weil der Architekt auf die Anregungen des Ausschusses eingegangen ist“, erklärt Schönecks CDU-Chef Konrad Jung. „Das waren zum einen der Aufzug und Barrierefreiheit, mehr Wohnungen und der Büchereiraum.“ Dennoch ist Eile geboten: Das überarbeitete Konzept soll bereits in der Februarsitzung des Gemeindeparlaments auf der Tagesordnung stehen. Denn: Um rund 160 000 Euro Förderung für jede der vier U-3-Gruppen – also insgesamt 640 000 Euro – zu erhalten, muss bis April ein entsprechender Antrag gestellt werden. Und vorher muss das Parlament den Entwurf abgesegnet haben. Vor der entscheidenden Sitzung im Gemeindeparlament werden sich laut Jung und Rück auch der Haupt- und Finanzausschuss und der Bauausschuss noch einmal mit dem Kita-Bau beschäftigen.

„Unter den gegebenen Umständen finde ich die Lösung ganz in Ordnung“, sagt auch Michael Notheisen (FDP). „Wenn wir sowieso U-3-Kapazitäten brauchen, müssen wir sie eben irgendwo schaffen.“ Positiv beurteilt er, dass im Vergleich zum ersten Entwurf mehr Wohnungen vorgesehen sind – wenngleich er für noch mehr Wohnraum plädiert. „In den oberen Etagen wäre Platz genug, das Problem sind wohl die Parkplätze. Aber mit etwas Fantasie hätte man da schon noch mehr machen können“, bemängelt er.

Zudem bringt er – wie schon in der ersten Sitzung – das Stichwort Eigentum ins Spiel: „Ich könnte mir durchaus Eigentumswohnungen vorstellen. Zwar sind Mieteinnahmen nett, aber die Gemeinde ist klamm. Und wenn man die 2,5 Millionen Euro für das Gebäude so refinanzieren könnte – wieso nicht?“

Die Aufteilung in Zahlen


Auf dem Grundstück des ehemaligen Nahkaufs in Büdesheim sollen eine Kindertagesstätte, eine Jugendbe- treuung, eine Bücherei und Wohnungen unter einem Dach entstehen. Für den Kita-Be- reich sind in dem aktualisierten Entwurf 490 Quadratmeter vorgesehen, für den Jugendbereich rund 120 Quadratmeter. Die Bücherei soll rund 55 qm einnehmen. Die Fläche der fünf Wohnungen, die im ersten Stock und in einem zweiten Staffelgeschoss untergebracht werden, beträgt 344 Quadratmeter. (dae)