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Nur Brosamen von der Landesregierung

Bad Vilbel. Als Fan der Bad Vilbeler Burgfestspiele („fantastischer, toller Festivalstandort“) zeigte sich der hessische Kultur- und Kunstminister Boris Rhein (CDU), als er in der Brunnenstadt eine neue Landesförderung für Sommertheaterfestivals vorstellte. Verfügbar sind 50 000 Euro in diesem und 100 000 Euro ab nächstem Jahr.

Für die Burgfestspiele, für die es vom Land bisher 10 000 Euro gab, legt Rhein aus Lottomitteln noch 30 000 Euro zum 30. Jubiläumsjahr drauf. Wo andere Kommunen klagten, Kultur koste nur Geld, sehe Bad Vilbel darin eine Chance, lobte der Minister. Mit 120 Euro pro Jahr und Einwohner liege es landesweit an der Spitze, ebenso die Burgfestspiele mit mehr als 100 000 Besuchern. 2,35 Millionen Euro sei das Budget der Burgfestspiele, mit 200 Leuten „ein mittelständisches Unternehmen“, so Stöhr. Im Doppelhaushalt 2015 / 16 ist dafür ein Zuschuss von 470 000 Euro eingeplant. Der gesamte Kulturetat mit Alter Mühle und Musikschule beträgt vier Millionen Euro. Kultur koste nicht nur, sagte Stöhr als Kämmerer und Kulturdezernent, „sie stiftet auch Identität und hat Strahlkraft nach außen“. Die Idee zu dem Fördertopf sei übrigens vor eineinhalb Jahren im Gespräch mit Stöhr erstmals entstanden, merkte Rhein an. Der funktioniert nach dem Subsidiaritätsprinzip. „Das Land springt erst ein, wenn die zuständige Kommune das Vorhaben nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit fördert“, betont Rhein.Bei der Sonderförderung gehe es nicht nur um hohe Besucherzahlen, doch für Bad Vilbel spreche auch ein überregionales Publikum, vor allem aber die Projekte zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Dazu kommen innovative Projekte wie die Eigenproduktionen und die Theaterpädagogik für Kinder. Auch im Vilbeler Kulturamt werden nun Anträge nebst Finanzierungsplänen vorbereitet, die ein Fachbeirat prüft. (dd)