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Pendler parken Kleingärten zu – Neuer Ärger wegen eingeschränkten Bedingungen vor dem Heiligenstock-Friedhof

Bad Vilbel/Frankfurt. Der Parkfriedhof Heiligenstock und dessen Parkplatz gehören zur Stadt Frankfurt. Doch liegt das Areal direkt an der Grenze des Vilbeler Stadtteils Heilsberg. Nun beklagt sich der Kleingartenverein über das von Frankfurt verhängte Parkverbot für Pendler, denn diese stellen mittlerweile den Parkstreifen vor dem KGV zu.

Das Problem ist schnell erklärt: Der 30er-Bus hält am Parkplatz des Friedhofs Heiligenstock und bietet wegen der dort verlaufenden Tarifgrenze günstigere Konditionen für die Bad Vilbeler und Wetterauer, als wenn diese aus der Vilbeler Innenstadt oder am Nordbahnhof in den Bus steigen würden. Da die Parkzeit auf dem großen Friedhofsparkplatz Heiligenstock allerdings auf vier Stunden begrenzt ist, nutzen mittlerweile immer mehr Pendler den Parkstreifen gegenüber am Gelände des Kleingartenvereins.

»Das geht so einfach nicht. Viele in dem Verein sind älter und können nicht irgendwo im Stadtteil parken und dann Erde oder Ausrüstung für ihre Gärten tragen, weil die Parkplätze an den Gärten alle von Pendlern besetzt sind«, findet Jens Völker, Mitglied der Bad Vilbeler CDU und Vorsitzender des dortigen Planungs-, Bau-, und Umweltausschusses.
Benjamin Wiewiorra (CDU) kann ihm dabei nur zustimmen. Wiewiorra sitzt für die CDU im Frankfurter Ortsbeirat 11, der formal für den Parkplatz Heiligenstock zuständig ist und hat sich mit Jens Völker zu dem Ortstermin verabredet, um entsprechende Anträge im Ortsbeirat einleiten zu können.
Beide blicken auf den riesigen Friedhofsparkplatz, der an diesem Nachmittag nur von einer Handvoll Autos genutzt wird. »Ich glaube nicht, dass es häufig so große Beerdigungsfeiern gibt, dass der gesamte Parkplatz völlig von Friedhofsbesuchern zugestellt wird«, meint Jens Völker. »Die einfachste Möglichkeit wäre es, zu beantragen, dass der Friedhofsparkplatz nicht mehr auf vier Stunden Parkzeit begrenzt ist«, überlegt Wiewiorra.

KGV soll verhandeln
Der Parkstreifen vor dem Kleingartenverein gehöre ebenfalls zur Stadt Frankfurt, erläutert Völker. Auf Anregung von ihm und Benjamin Wiewiorra wurde der Parkstreifen erst kürzlich mit neuem Schotter versehen, damit die Autos bei Regen nicht mehr in Schlammpfützen stehen. Und die beiden Christdemokraten haben eine weitere Idee: Möglicherweise könnte der Verein die Parkplätze pachten, um diesen nur für Vereinsmitglieder ausweisen zu können. »Und vermutlich braucht der KGV auch gar nicht alle Parkplätze«, überlegen Völker und Wiewiorra.
Letzterer vermutet: »Durch das Pachten werden wir allerdings die Realität nicht los, dass sich die Pendler morgens dort hinstellen.« Das Problem könnte sich dann also lediglich verschieben, fürchtet er. »Wenn wir diese Idee aber weiter spinnen, dann würde der Friedhofsparkplatz einen perfekten Park-and-Ride-Parkplatz abgeben, da hier eigentlich genug Platz ist«, sagt das Ortsbeiratsmitglied. Letztendlich obliege es dem Kleingartenverein, das Gespräch mit der Stadt Frankfurt zu suchen, um über einen Pachtvertrag für den Parkstreifen am Gelände zu reden.

Schrottplatz für alte Autos
Wiewiorra möchte jedoch die Idee, den Friedhofsparkplatz ganz oder zumindest teilweise in einen Park-and-Ride-Parkplatz umzuwandeln, mit in seine Fraktion nehmen und im Ortsbeirat 11 eine entsprechende Anfrage formulieren. »Damit klären wir dann erst einmal ab, ob eine Umwandlung in einen Park-and-Ride-Parkplatz theoretisch möglich ist.«
Doch gibt es auf dem Parkstreifen vor dem KGV und auf dem Friedhofsparkplatz ein weiteres Problem. »Hier ist ja sozusagen Frankfurter Niemandsland, aber das bedeutet nicht, dass das hier als Schrottplatz für alte Autos genutzt werden kann«, sagt Völker und deutet auf drei ramponierte Autos, teilweise ohne Nummernschilder und Plaketten. Regelmäßig melde er diese Fahrzeuge den Behörden. Möglicherweise könne eine höher frequentierte Nutzung der Friedhofsparkfläche als Park-and-Ride-Parkplatz dieses Problem ebenfalls lösen.