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Petition zum Stadtwald übergeben

Christof Strohkark (links) und Gunther Salomon (rechts) übergeben die Petition an Bürgermeister Thomas Stöhr. Rund 1600 Unterschriften hat die Initiative für den Stadtwald gesammelt. Foto: Mag
Christof Strohkark (links) und Gunther Salomon (rechts) übergeben die Petition an Bürgermeister Thomas Stöhr. Rund 1600 Unterschriften hat die Initiative für den Stadtwald gesammelt. Foto: Mag

Städtische Gremien müssen über Einrichtung einer Umweltkommission beraten

Bad Vilbel. In den vergangenen Wochen ist die Stimmung in Bad Vilbel rund um den Vilbeler Stadtwald hochgekocht. Eine Initiative mit Gunther Salomon und Christof Strohkark an der Spitze bemängelte den »massiven Holzeinschlag« im Wald. Unterschriften für eine Bürgerbeteiligung in Form einer Umweltkommission wurden gesammelt. Diese nahm Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr (CDU) nun am Dienstag der vorigen Woche entgegen.

Offen für Vorschläge
Es sei ein schöner Teil seiner Arbeit, mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, die sich an Diskussionen und Themen beteiligen, sagte Bürgermeister Stöhr zu Christof Strohkark und Gunther Salomon, die sich mit dem Rathauschef und dem Vorsitzenden des Planungs-, Bau-, und Umweltausschuss, Jens Völker (CDU), an einen großen Tisch gesetzt haben. »Wir sind bei mindestens zwei Punkten sehr dicht beieinander. Unser Wald hat eine riesige Naherholungsfunktion«, sagt Stöhr. Allerdings müsse der Wald auch zukunftsfähig bleiben und die Verkehrssicherungspflicht müsse gewährleistet werden. »Ich möchte Ihre Petition heute entgegennehmen und mit den Gremien diskutieren, denn Sie haben ja einen ganz konkreten Vorschlag gemacht.«

Eine Umweltkommission soll eingerichtet werden, lautet der Vorschlag. Ein runder Tisch, an dem Bürger, Experten und Politiker gemeinsam für den Erhalt des Waldes arbeiten. Ein Gedanke, dem der Bürgermeister durchaus zugeneigt ist, wie er erklärt. »Wir sollten miteinander reden, nicht übereinander«, sagt Stöhr.

760 Bad Vilbeler Unterschriften hat Gunther Salomon dabei, insgesamt sind es über 1600. »Ich kann dem, was Sie gesagt haben, viel Positives entnehmen«, erklärt er an Stöhr gewandt. »Beide Parteien mögen den Wald, dennoch sind wir der Meinung, dass Vorgehensweisen in der Waldwirtschaft überdacht werden müssen.« Bäume zu fällen, um Wege zu sichern, sei vielleicht die günstigste Variante, aber nicht an die moderne Zeit angepasst. »Da gibt es andere Möglichkeiten, die baumschonend sind, wenn auch teurer.«
Man habe sich über die Wortwahl von Klaus Minkel geärgert, der die Mitglieder der Initiative als »selbsternannte Experten« betitelte. »Sprache kann spalten und genau eine solche Spaltung möchten wir nicht.«

Vandalismus verurteilt
Weiterhin verurteile man seitens der Initiative den Vandalismus von Umweltaktivisten im Stadtwald. Dort wurden in den vergangenen Wochen »Rettet den Wald!« auf die Wege gesprüht und sogar Rückfahrzeuge beschädigt (wir berichteten). »Solch ein Verhalten schadet unserem Anliegen massiv«, sagt Salomon. Man wolle sich für eine transparente Diskussionskultur beim Thema Stadtwald einsetzen, für die Umweltkommission hätten schließlich viele Personen unterschrieben.

Ein Vorbild für einen runden Tisch könnte Darmstadt bieten. Dort wurden 25 Personen aus allen Teilen der Gesellschaft zusammengestellt, um über den Wald zu beraten. Jens Völker hatte zuvor bereits vorgeschlagen, dass sich unabhängige Experten zu verschiedenen Anlässen, auch in Gremiensitzungen, äußern und Informationen über den Wald bereitstellen könnten, bevor eine neue Kommission tagt und im Parlament Entscheidungen zum Umgang mit dem Wald getroffen werden. In den vergangenen Jahren hatten immer wieder Umweltexperten zu Beginn der Sitzungen des Planungs-, Bau-, und Umweltausschusses über Natur-Themen, die Bad Vilbel betreffen, informiert, das könnte vor diesem Hintergrund weitergeführt werden.

Bürgermeister Stöhr erklärte, diesen Vorschlägen offen gegenüberzustehen und nahm abschließend die Petition entgegen. Die städtischen Gremien müssten als nächstes über die Einrichtung einer Umweltkommission entscheiden.