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Pflegemedaille des Landes

Der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner überreichte am Donnerstag, 26. September, bei einem Festakt im Schloss Biebrich an 25 hessische Bürgerinnen und Bürger die Pflegemedaille des Landes Hessen, darunter auch Daniela Friesenhahn (54) aus Bad Vilbel, die seit rund 24 Jahren ihre Tochter pflegt und versorgt.

Wiesbaden/Bad Vilbel. „Pflegende Angehörige, Freunde und Bekannte zeigen große Nächstenliebe und leisten einen unverzichtbaren Dienst an der Gesellschaft. Die Kraft und Anstrengung der Geehrten kann nicht hoch genug geschätzt werden“, erklärte der Staatsminister.

Fast drei Viertel der Pflegebedürftigen in Hessen – rund 151000 Menschen – werden zu Hause gepflegt, sagte der Minister. „Die meisten älteren Menschen wollten – auch bei Pflegebedürftigkeit – in ihrer angestammten Umgebung bleiben.“ Die große Mehrheit der zu Hause Betreuten werde durch Angehörige gepflegt, betonte Grüttner, größtenteils ohne Unterstützung durch ambulante Pflegedienste.

Mit höchstem Einsatz

„Es ist meistens der engere Kreis der Familien, der die Hauptlast der regelmäßig zu erbringenden Hilfeleistungen trägt“, so der Sozialminister. „Dem Wunsch nach einem Leben in den eigenen vier Wänden kann oft nur dann nachgegangen werden, wenn neben ambulanten Pflegediensten auch Angehörige Pflegeaufgaben übernehmen. Diese zeigen dabei oft einen physisch und psychisch in hohem Maße belastenden Einsatz.“Die Geehrten stünden stellvertretend für die große Zahl von pflegenden Angehörigen, die sich täglich für ihre Mitmenschen engagieren, lobte Sozialminister Grüttner. „Eigene Interessen und die Verwirklichung eigener Lebensinhalte treten bei den Pflegenden oft in den Hintergrund. Die Hessische Landesregierung, Ministerpräsident Volker Bouffier und ich übermitteln Ihnen mit dieser Auszeichnung Dank und Anerkennung für Ihr aufopferungsvolles Engagement. Wir danken Ihnen für Ihren unermüdlichen Einsatz“, betonte Grüttner.

Die Hessische Landesregierung setze sich zur Entlastung der pflegenden Angehörigen dafür ein, auch in kleineren Gemeinden Hessens die Tages- und die rehabilitative Kurzeitpflege weiter auszubauen, um so die Pflege von Angehörigen im häuslichen Umfeld zu ermöglichen. Hiermit wolle man schnelle und unkomplizierte Hilfe ermöglichen. Für den Ausbau der stationären und teilstationären Pflege stehen jährlich 25,5 Millionen Euro zur Verfügung. (sam)

Mit der vom Hessischen Ministerpräsidenten gestifteten Pflegemedaille des Landes wird der beispielhafte Einsatz pflegender Angehöriger geehrt. Die Pflegemedaille wird seit 2004 an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die einen pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen weitgehend unentgeltlich zu Hause mindestens fünf Jahre gepflegt oder betreut haben.