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Piazza für den Quellenpark

Opposition kritisiert im Ortsbeirat Veränderungen des Bebauungsplans

Gegenüber des westlichen Ausgangs der Unterführung am Nordbahnhof sollen 686 Wohnungen entstehen – und eine siebenstöckige „städtebauliche Dominante“ mit einer Piazza. Foto: Deul
Gegenüber des westlichen Ausgangs der Unterführung am Nordbahnhof sollen 686 Wohnungen entstehen – und eine siebenstöckige „städtebauliche Dominante“ mit einer Piazza. Foto: Deul

Bedenken gegen die Nachverdichtung des Wohngebiets im Quellenpark hat der Ortsbeirat Kernstadt. Dort wurde auch über die zu geringe Zahl von Fahrradabstellplätzen am Nordbahnhof und eine Baumbepflanzung auf dem Niederberg diskutiert.

Bad Vilbel. 17 Jahre alt ist der ursprüngliche Bebauungsplan für den Quellenpark, der auch für die nun vorgesehenen 686 Wohneinheiten längs der Bahngleise gelten soll. Die siebte Änderung steht vor der Offenlage. Planerin Stefanie Horn stellte sie im Ortsbeirat Kernstadt zur Diskussion. SPD und Grünen betrachteten die Vorlage mit Skepsis und enthielten sich. Doch gab es eine Mehrheit mit den Voten von CDU und FW.

Zufahrt über Kreisel

Bei den Änderungen geht es um Nachverdichtung und Schallschutz. Aber es gibt auch Ergänzungen. So soll auf einer Fläche für Gemeinbedarf nicht nur eine Kita, sondern auch eine Grundschule gebaut werden. Neu ist auch die Zufahrt über einen Kreisel. Für den Schallschutz soll eine viergeschossige Riegelbebauung längs der Bahngleise sorgen, deren Lücken die Bahn mit 3,50 Meter hohem Schallschutz ergänzt. Die Riegelbebauung sei gewählt worden, weil die Bahn verstärkt nächtlichen Güterverkehr plane, so Horn.

Im mittleren Bereich geplant sind dreigeschossige Reihenhäuser und begrünte Tiefgaragen. Auch ein zentraler Platz, eine „Piazza“, soll mit Zugang zur Unterführung des Nordbahnhofs entstehen, eingefasst von einer „städtebaulichen Dominante“, einem sieben- und einem sechsgeschossigen Bauwerk. Diese Verdichtung und das zusätzliche Verkehrsaufkommen kritisierten SPD und Grüne, die sich bei der Abstimmung enthielten, weil sie den Wohnungsbau unterstützten.

Katja Meiner (SPD) bemängelte die Aussage, wonach trotz zusätzlicher Fahrten das Gesamtverkehrskonzept der Stadt ausreichend sei.

„Das ist Note 4“, bemerkte sie. Hinzu komme, dass keine aktuellen Daten vorlägen. Horn bestätigte, dass wegen der aktuellen Baustellen in der Homburger Straße erst im Frühjahr 2018 eine Verkehrszählung stattfinden solle. Ein Antrag der SPD, die durch starken Regen und Kieseinschwemmung verstopften Gullys am Schöllberg häufiger zu reinigen, wurde mit CDU-Mehrheit gegen SPD und FW bei Enthaltung der Grünen abgelehnt. Ortsvorsteher Kurt Liebermeister (CDU) zitierte die Verwaltung, an neuralgischen Punkten werde häufiger gereinigt und nach Gewittern kontrolliert.

Zu wenig Stellplätze

Zurückgezogen wurde der SPD-Antrag, gegen das Abstellen von Fahrrädern auf der Rampe zur Unterführung des Nordbahnhofs vorzugehen. Hajo Prassel (SPD), der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist, sagte: „Wer sich dort nicht festhalten kann, hat ein Problem.“

In der Diskussion kam jedoch der Wunsch auf, zu klären, ob an Nord- und Südbahnhof zusätzliche Fahrradstellplätze geschaffen werden müssen. Das will das Gremium nun in einer Ortsbegehung klären.

Zurückgezogen wurde ebenfalls ein Antrag von Ralph Mallmann (Grüne), große Baumlücken auf dem Niederberg zu schließen. Die Stadt hatte dies abgelehnt, weil dort Versorgungsleitungen lägen und es viel privates Gartengrün gebe. Nun will Mallmann beim Tiefbauamt nachforschen, wie es um die Belegung des Untergrunds bestellt ist.