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Quer durch die Stadt

Claus Günther Kunzmann
Claus Günther Kunzmann

Bad Vilbel. Sollte sich Bad Vilbel für den Hessentag 2020 bewerben wollen, dann muss bis Ende Mai, Anfang Juni ein Konzept mit 60 bis 80 Seiten Umfang stehen und bei der Hessischen Staatskanzlei abgegeben werden. Kein Wunder, dass bei Claus-Günther Kunzmann, einem der Hauptorganisatoren im Vorbereitungsteam, bereits jetzt der Kopf raucht. Erstmals stellt er am Mittwoch ein paar seiner Ideen vor.

So etwa zum Themenkonzept: Wasser, aber auch Natur sollen für ihn im Vordergrund stehen. Das reicht von den Quellen über die renaturierte Nidda bis zum neuen Erlebnisbad, von den Streuobstwiesen über die Parks der Stadt bis hin zum Stadtwald. Mit diesen Themen könne man die Marke Bad Vilbel stärken, ist Kunzmann überzeugt. Und man könnte Besucher gesondert auf diese grünen Oasen in und um die Stadt herum hinweisen.

Doch auch baulich werde bis dahin einiges geschehen. „Der Niddaplatz und die Bibliotheksbrücke haben die Stadt nicht nur belebt, sondern versöhnt“, ist Kunzmann überzeugt. Nun könne aus dem Hallenbad und dem Kurhaus ein nächster Magnet geschaffen werden, wenn daraus eine moderne Stadthalle mit Hotel entstehe. Die Halle diene nicht nur den örtlichen Vereinen, sondern auch überregionalen Veranstaltungen, Tagungen und Kongressen. Belebt werde das neue Gebäude auch durch ein Restaurant.

Oft machten sich Skeptiker Sorgen über die Kosten für die zehntägige Großveranstaltung. Kunzmann zeigt hier klare Zahlen, die natürlich noch vom Wetter abhingen. „Das spielt immer eine große Rolle“, sagt Kunzmann. Doch hat er sich Zahlen besorgt und auf Bad Vilbel übertragen. So fallen für die Veranstaltungen 11,5 Millionen an Kosten an. Nach Abzug der Einnahmen und der Landeszuschüsse bleibe Bad Vilbel hier auf rund 2,5 Millionen Euro Kosten sitzen.

„Doch hier endet meist die Berichterstattung“, sagt Kunzmann. Und geht dann auf Investitionen in Bau und Infrastruktur ein. Hier erhalte die Stadt vom Land 6,5 Millionen Euro. „Macht unter dem Strich ein Plus von vier Millionen Euro“, sagt Kunzmann und unterstreicht diese Aussage mit der Bilanz des Herborner Hessentags vom vergangenen Jahr.

Spannend wird es, als Kunzmann sein erstes Flächenkonzept vorstellt: Demnach reihen sich die Veranstaltungsflächen wie an einer Perlenschnur vom Parkplatz des Vilbeler Marktes gegenüber vom Dottenfelder Hof über das Marktgelände, durch den Burgpark zur Frankfurter Straße und weiter bis zum Südbahnhof. Die Hessentags-Arena mit den Großveranstaltungen hingegen könne außerhalb der Stadt liegen. Kunzmann denkt hier an ein großes Areal an der B 3, nördlich der Abfahrt zur Nordumgehung.

Die Hauptverkehrsachse Friedberger und Kasseler Straße bleibe hingegen offen. Bis auf einen Tag. Dem letzten Veranstaltungstag, an dem sich der traditionelle Hessentags-Umzug durch die Stadt schlängelt. „Jetzt stehen noch eine Menge Prüfungen und Gespräche an, bevor wir uns bewerben können“, so Kunzmann abschließend. (kop)