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Rote Zettel: Gefahr

Zügig ging die Überprüfung der Grabsteine auf dem kirchlichen Friedhof an der Lohstraße vonstatten. Ein Bad Nauheimer Steinmetz hat die 380 Gräber auf Standfestigkeit überprüft, teilt Pfarrerin Ulrike Mey von der Christuskirche mit.

Bad Vilbel. Insgesamt 13 der Grabmale seien beanstandet worden, so Mey. Auf diesen Steinen weisen nun rote Aufkleber darauf hin, dass die Steinmetze nachbessern müssen. Die Nutzungsberechtigten werden auch schriftlich informiert. Die Zahl der Beanstandungen liege im Rahmen des Üblichen, so Mey. Im vergangenen Jahr wurden elf Gräber von den Prüfern bemängelt. Nicht überall ist jedoch Gefahr im Verzug – etwa durch umsturzgefährdete Grabsteine. Viele der Mängel seien auch bei liegenden Steinen festgestellt worden.

Der kirchliche Friedhof Lohstraße ist der älteste Bad Vilbeler Gottesacker. Er wurde mit der Kirche angelegt, deren erste urkundliche Erwähnung ins Jahr 1298 zurückreicht. Damals hieß sie noch St.- Alban-Kirche, später Bergkirche und erst seit 1962, als die Christuskirche ihr neues Kirchengebäude im Grünen Weg eröffnete, bekam sie den heutigen Namen Auferstehungskirche. Der Friedhof umfasst 6400 Quadratmeter. Bereits im Mai und Juni wurden die Grabstätten auf dem städtischen Teil des Friedhofs Lohstraße überprüft. Wie der Dekra-Gutachter Bernd Matheis auf Anfrage mitteilt, wurden damals elf Mängel an elf Grabstätten festgestellt. Diese seien in der Zwischenzeit aber bereits behoben worden, berichtet er. Größere Schäden hat es nicht gegeben. Das war im Juni 2012 noch anders. Noch bevor die beiden Prüfer mit einem Testgerät den vorgeschriebenen Druck ansetzen konnten, kippte ihnen ein Grabstein mitten auf die Grabplatte. Die Ursache damals: Pfusch. Ein einsamer Dübel schaute an der Grabbefestigung hervor. Das Loch, in dem er steckte, war nicht verfüllt und auch die Grabsteineinfassung war nicht voll in Ordnung.

Solche Schäden wurden diesmal auf dem kirchlichen Friedhof nicht festgestellt. Und auch im städtischen Teil ist nach den konsequenten Kontrollen längst Ruhe eingekehrt. Ein Grabstein muss 30 Kilo Druck aushalten. Ist er höher als 70 Zentimeter, sind es 50 Kilogramm. Bevor die Dekra im Jahr 2005 die Prüfungen übernahm, herrschte auf dem Friedhof Chaos. 100 Grabsteine mussten neu gesetzt werden. Mängelbriefe seien seither immer seltener geworden, sagt Dekra-Prüfer Mattheis. (dd)