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Saubere Brunnen, gesunde Augen

Autohaus Jörg spendet für Äthiopien

Spenden für Brunnenbau in Äthiopien (von links): Gregor Emmerich, Stella Zander, Klaus Minkel, Christine Emmerich und Ernst Busemann. Foto: Deul
Spenden für Brunnenbau in Äthiopien (von links): Gregor Emmerich, Stella Zander, Klaus Minkel, Christine Emmerich und Ernst Busemann. Foto: Deul

Sauberes Wasser kann die Ausbreitung von Augenkrankheiten in Afrika verhindern. Deswegen wirbt der Akzente-Verein um Spenden für Brunnen in Äthiopien. Bei der jüngsten Spendenübergabe bereitet ihnen Christine Emmerich eine große Überraschung.

Bad Vilbel. Genau 2685 Euro können alles verändern. In Äthiopien baut die Christoffel-Blindenmission (CBM) für diesen Betrag Brunnen, mit denen sich jeweils ein ganzes Dorf mit 150 bis 200 Einwohnern hygienisch versorgen kann, erläutert Akzente-Vorsitzender Ernst Busemann. Das saubere Wasser verhindere vor allem auch die Ausbreitung des Trachom-Erregers, der zur Erblindung führt.

Der Bad Vilbeler Akzente-Verein hat für diese CDM-Aktion seit Mai schon 24 000 Euro zusammengetragen. Christine Emmerich, Firmenchefin von Auto Jörg, hatte nun weitere 2685 Euro für einen Brunen zugesagt. Als Ernst Busemann und Klaus Minkel für den Verein nun zur Übergabe kamen, erlebten sie ein freudige Überraschung. Als Emmerich den Scheck hervorholt, steht da plötzlich der doppelte Betrag: 5370 Euro. „Sie haben ein gutes Herz“, bedankt sich Minkel für die „großzügige Spende“, zumal Emmerich gerade erst in den im Sommer eröffneten Neubau des Autohauses investiert habe. „Es ist mir wirklich ein großes Bedürfnis“, entgegnet Christine Emmerich.

In ihrer Firma arbeite auch ein Mitarbeiter aus Äthiopien. „Wir sind in der Materie drin“, betont sie – und auch Sohn Gregor Emmerich und Tochter Stella Zander stimmen ihr zu.

Deutsche Bauqualität

Die Christoffel-Blindenmission habe in Äthiopien die Möglichkeit des Brunnenbaus geprüft und 176 Dörfer ausgewählt. Nun sollen weitere 48 dazukommen, erläutert Busemann. Die Brunnen werden fachgerecht durch deutsche Firmen gebaut. Doch zuvor müssen die Dorfbewohner mitanpacken und sechs Meter tiefe Schächte graben.

Ist der Brunnen fertig, wird er eingezäunt. Nur der Dorfälteste bekomme einen Schlüssel, erläutert er. Und jeder Dorfbewohner müsse neun Cent im Monat für die Nutzung zahlen – damit der Brunnen auch wertgeschätzt wird. „Das ist Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Busemann.

Die Brunnen-Aktion ist nicht die einzige Aktivität des pensionierten Gymnasiallehrers Busemann. Seit 15 Jahren sammelt sein Akzente-Verein bereits für die CBM, speziell für die „Aktion Augenlicht“. Denn schon für 30 Euro könne in Entwicklungsländern eine Operation den Grauen Star beseitigen. Nicht nur zu Weihnachten wird geholfen. „Bad Vilbel entwickelt sich zu einer Stadt der Spender“, freut sich Busemann – und betont: „Für manche sind fünf Euro so viel Geld, wie für andere 150 Euro.“ (dd)