
Die Kandidatenliste der Bad Vilbeler CDU für die Kommunalwahl am 6. März steht. Durch die Zahl der Bewerber beweist sie das hohe Interesse und die große Bereitschaft der Parteimitglieder, bei der Gestaltung ihrer Stadt auch in den nächsten fünf Jahren mitwirken zu wollen.
Bad Vilbel. „Von der Politikverdrossenheit ist keine Spur“, freute sich der CDU-Spitzen- und zugleich auch Bürgermeisterkandidat Thomas Stöhr. 391 Mitglieder hat der CDU-Stadtverband aktuell. Hinzu kommen noch einmal 65 Mitglieder in ihrer Jugendorganisation Junge Union. „Deshalb brauchten wir auch nicht lange nach Kandidaten für unser Stadtparlament zu suchen. Das Interesse war riesig“, berichtete die CDU-Fraktionsvorsitzende Irene Utter, in diesem Jahr auf den zweiten Platz der Liste vorgerückt.
45 Abgeordnete gehören dem derzeitigen Stadtparlament an. Dabei stellt die CDU mit 21 Mitgliedern die stärkste Fraktion. Sie erreichte 2011 bei der Kommunalwahl 46,7 Prozent der Stimmen und bestätigte damit ihren Regierungskurs seit 1977. „Auch bei der Kommunalwahl im März wollen wir wieder mit deutlichem Abstand die stärkste Fraktion im Stadtparlament werden, um die Geschicke der Stadt entscheidend beeinflussen zu können“, meinte der Stadtverbandsvorsitzende Tobias Utter am Samstag auf der Mitgliederversammlung im Kurhaus. Zwar sei das Wahlprogramm 2016 noch nicht beschlossen, doch die Ziele stünden längst fest, bekräftigte der Parteichef.
Nach der Umgestaltung der Neuen Mitte, die sich mittlerweile zu einem wahren Publikumsmagnaten entwickelt habe, der Renaturierung der Nidda und dem Ausbau der Stadt zu einem Hochschulstandort stünden als nächste Projekte die Neugestaltung der Frankfurter Straße, der Neubau des Schwimmbades, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und schließlich bezahlbarer Wohnungsbau ganz oben auf der Prioritätenliste.Utter lobte in diesem Zusammenhang auch die städtischen und vor allem die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich um das Wohl der Flüchtlinge in Bad Vilbel in den vergangenen Wochen gekümmert hätten. Utter, wie auch zuvor der CDU-Bundestagsabgeordnete Oswin Veith, berichteten zwar von den berechtigten Ängsten in der Bevölkerung, dass das Flüchtlingsthema die Politik in Bund, Land und Kommunen überfordere. Jedoch versicherten beide, dass sowohl in Berlin wie auch in Wiesbaden die entscheidenden Schritte längst eingeleitet worden seien, damit die Herausforderungen beherrschbar blieben.
Tobias Utter leitete den Wahldurchgang. Eigentlich hätte die Liste nur 45 Kandidaten zu umfassen brauchen – nämlich so viele Kandidaten, wie dem Stadtparlament Parlamentarier angehören. „Doch da sich so viele Mitglieder zur Mitarbeit bereit erklärt haben, wollten wir auch keinen zurückweisen.“ Besonders stolz ist er, dass die CDU nicht wie andere Parteien Nicht-Mitglieder auf ihre Liste setzen musste, sondern dass alle Kandidaten schon seit längerem der CDU angehören. Bei der Zusammenstellung der Liste sei darauf geachtet worden, dass Erfahrene und Neue sich auch in Zukunft die Waage halten werden. Dabei sei der Altersdurchschnitt der ersten 25 Kandidaten im Vergleich zu den Namen auf der Liste 2011 sogar von 51 auf 48 Jahre gefallen. 14 neue Namen gebe es auf der Liste im Vergleich zu 2011 und lediglich er, Utter, sei auf persönlichen Wunsch auf einen schlechteren Listenplatz gesetzt worden als in der Vergangenheit. „Zwei Utters unter den ersten Dreien ist einfach ein Utter zu viel“, meinte er scherzhaft mit Verweis auf seine Frau Irene.
Bei der Vorstellung der einzelnen Kandidaten, die auf seinen Ratschlag hin auf persönliche Vorstellung verzichteten, ging er allerdings auf den Kandidaten Christian Kolb auf Listenplatz 38 besonders ein. Der habe erst kürzlich die Partei gewechselt und sei von den Grünen zurück zur CDU gekommen. Dabei habe er allerdings keinerlei Bedingungen gestellt und auch keine Garantie auf einen sicheren Listenplatz erhalten. Nicht einmal zwei Stunden benötigte die Versammlung, dann war die Kandidatenliste ohne jede Änderung von den Mitgliedern genehmigt.