Bad Vilbel. Hat sich Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) bei der Vorlage von Bad Vilbels erster Bilanz des doppischen Haushalts (nach doppelter Buchführung) zum 1. Januar 2009 im Vorjahr falsch verhalten – und muss dieses Verhalten vom Parlament missbilligt werden? Die oppositionelle SPD meint: Ja. Sie hat deshalb zur Sitzung der Stadtverordneten am 22. Februar einen Missbilligungsantrag vorgelegt. Der Betroffene indes sagt: „Lächerlich.“ Er rät den Genossen, den Antrag zurückzuziehen. Carsten Hauer, Vize der SPD-Stadtverordnetenfraktion, bezichtigt Stöhr, das Zahlenwerk vor der Veröffentlichung im Stadtparlament den Christdemokraten in deren Parteipostille „Die Quelle“ vom Januar 2011 unter der Überschrift „Goldene Bilanz“ zugänglich gemacht zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt seien die Zahlen den Stadtverordneten nicht bekannt gewesen, so Hauer. Und es habe keine Genehmigung durch das städtische Rechnungsprüfungsamt gegeben. Stöhr habe seine Funktion als Kämmerer zu Wahlkampfzwecken missbraucht.
Das sieht der Rathauschef indes gänzlich anders. Er habe die Bilanz in den Mitteilungen der Stadtverordnetenversammlung vom 2. November 2011 vorgestellt. Die Prüfung der Rechnungsprüfer sei am 15. November abgeschlossen gewesen. Rathausschef Stöhr hat kurz darauf die Medien unter dem Titel „Aufstellung der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2009“ informiert. Die FNP berichtete am 18. November unter der Überschrift „Bad Vilbels erste Bilanz ist 278 Millionen Euro schwer“ über die Arbeit, die erstmals das Anlagevermögen der Stadt, inklusive der Straßen, Wege, städtischen Areale, Grünanlagen und des Kanalnetzes erfasst und bewertet, der „Bad Vilbeler Anzeiger“ am 25. November 2010. (zlp)