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Tonnen schleppen

Ortsbeirat Jochen Brings deutet an der Otto-Bussmann-Straße auf eine problematische Stelle zwischen Bordstein und angrenzenden Wildbeerensträuchern. Foto: dd
Ortsbeirat Jochen Brings deutet an der Otto-Bussmann-Straße auf eine problematische Stelle zwischen Bordstein und angrenzenden Wildbeerensträuchern. Foto: dd

Eine enge Straße, Müllwagen und klagende Anwohner sorgen in der Heilsberger Otto-Bussmann-Straße für kuriose Verhältnisse. Die Anwohner müssen ihre Tonnen nun bis zum Straßenende schleppen, damit sie geleert werden können.

Bad Vilbel. „Das ist 40, 50 Jahre lang durchgegangen“, sagt der SPD-Ortsbeirat Jochen Brings und deutet an der Otto-Bussmann-Straße auf eine kleine Stelle zwischen Bordstein und angrenzenden Wildbeerensträuchern. Kaum 20 Zentimeter breit ist die Fläche – genug, damit die Müllfahrzeuge genug Platz zum Umfahren der parkenden Autos hatten. Doch seit zwei Wochen geht das nicht mehr. Das angrenzende Grundstück gehört der Eigentümergemeinschaft in der Brandenburger Straße 4. Einer der Eigentümer hat der Stadt jetzt das Überfahren des Grundstücks untersagt. Seither müssen die Anwohner ihre Tonnen bis zu den beiden Straßeneinmündungen der Otto-Bussmann-Straße rollen, wo sie dann entleert werden.

Lösung ist gefunden

Die Situation sorgte im Rathaus für Stirnrunzeln. Nicht nur wegen den wenigen Zentimetern Randstreifen, sondern auch, weil die Otto-Bussmann-Straße eine so enge Straße ist, dass dort das Parken eigentlich gar nicht erlaubt sei, erläutert Stadt-Sprecher Bastian Zander. Ist eine Straße schmäler als 3,05 Meter, gilt dort nach der Straßenverkehrsordnung automatisch ein Halteverbot. Wegen des Parkplatzdrucks auf dem Heilsberg werde das jedoch seitens der Stadt geduldet, so Zander. Gemeinsam mit dem Heilsberger Ortsvorsteher Christian Kühl (SPD) und Werner Vogel vom Betriebshof sei aber bereits eine Lösung gefunden worden.

Sechs Plätze fallen weg

Entlang der Stelle mit dem schmalen Bordstein solle nun eine 20 Meter lange gezackte Linie gezogen werden – ein Halteverbot, erläutert Bastian Zander. Die Konsequenz: Es fallen dann drei bis vier Parkplätze weg. „Das muss man akzeptieren“, sagt Kühl, schließlich könne nicht regelmäßig kontrolliert werden. Er hofft jedoch, dass dadurch die Parkplatznot nicht allzu sehr wächst, auch wenn er auf sechs wegfallende Stellflächen kommt. Denn abends und an Wochenenden sei keine Müllabfuhr unterwegs, „dann können sich die Anwohner dort bestimmt wieder hinstellen“, das werde dann sicherlich nicht vom Ordnungsamt verfolgt.