Bad Vilbel. In der Affäre um Veruntreuung im Sozialamt (der BVA berichtete) ermittelt nun die Frankfurter Staatsanwaltschaft. Die Kriminalpolizei hat ihre Untersuchungen abgeschlossen, nachdem die Stadt im Dezember Anzeige gegen eine Mitarbeiterin erstattet hatte. „Es gab im Laufe dieses Jahres Unregelmäßigkeiten im finanziellen Bereich – ich habe das festgestellt“, bestätigte Vilbels Sozialamtsleiter Klaus Jäger. Dies sei bei einer Überprüfung im Vier-Augen-Prinzip aufgefallen. Die Beschuldigte habe eine Leitungsfunktion im Jugendbereich gehabt.
Zunächst habe es zwei bis drei Verdächtige gegeben, erläutert Doris Möller-Scheu, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Diese hätten sich dann auf eine 56 Jahre alte städtische Mitarbeiterin konzentriert. Die Kripo Friedberg habe daraufhin mit der Zeugenvernehmung begonnen und erst Mitte Januar ihre Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Der Vorwurf laute, sie habe privat auf Kosten der Stadt eingekauft und darüber hinaus städtische Gelder einbehalten. Nun gehe es bei den Ermittlungen darum, die Geldflüsse auf den städtischen Konten und denen der Beschuldigten zu überprüfen. „Das ist viel Kleinarbeit“, betont Möller-Scheu. Deswegen könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, wann die Ergebnisse und eine eventuelle Anklage vorliegen.
Die vermutete Schadenshöhe soll eher gering sein – eine Summe von maximal 5000 Euro, sagt Möller-Scheu. Überdies gebe es offenbar arbeitsrechtliche Schritte, die die Stadt gegen die Mitarbeiterin eingeleitet habe. Bad Vilbels Sozialdezernent Jörg Frank (CDU) will sich derzeit zum laufenden Verfahren nicht äußern: „Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung.“
Die Stadt sei zudem noch nicht in Kenntnis darüber gesetzt worden, dass jetzt bei der Staatsanwaltschaft weiterermittelt werde. Frank betont, es sei gegen keine bestimmte Person, sonden gegen Unbekannt Anzeige erstattet worden. Deshalb sei auch niemand wegen des Falles beurlaubt oder vom Dienst suspendiert worden. (dd)