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Urlaubs-Panorama wichtiger als Strom

Zu den BVA-Berichten über das Kohlekraftwerkbau in Lubmin:

Mit Interesse las ich den Artikel „Die ,Kohle’ hat man gerne, aber kein Kraftwerk“, mit Interesse auch deshalb, weil wir unseren Sommerurlaub 2006 an der Ostsee und auch einige Tage in Lubmin verbracht hatten. Da ich von den wirtschaftlichen Vorteilen für Bad Vilbel nichts verstehe, habe ich unter „Lubmin Kohlekraftwerk“ im Internet gegoogelt. Es gibt viele alarmierende Informationen zu diesem Thema. Eine davon besagt: Der WWF hat dieses Kohlekraftwerk als giftige Dreckschleuder eingestuft, es sind schädliche Quecksilberemissionen in die Ostsee zu erwarten. Es gibt jede Menge Protestaktionen, es lohnt sich, sich kundig zu machen. Das alles hat mich aber nicht so aufgebracht wie die Formulierung Minkels: „Wo steht geschrieben, dass nur wir hier in Rhein-Main die Lasten für den Wohlstand zu tragen haben, während Kühnemann auf unsere Kosten nur den subventionierten Naturschutzpark beansprucht?!“

Gerade für Menschen aus Ballungsräumen ist es wichtig, in halbwegs unbelasteter Natur Urlaub zu machen und die wenigsten Familien der Bundesrepublik können sich Urlaub auf Sylt oder in den Kaiserbädern auf Usedom leisten. Urlaub im Ausland wird wohl auch weniger werden in Zeiten politischer und Wirtschaftskrisen. Wenn man die kleinen Ostseekomunen subventioniert, dann haben nicht nur die Menschen vor Ort etwas davon, sondern jeder, der dort Urlaub macht. Da will man dann nicht unbedingt ein Kohlekraftwerk vor der Nase haben, auch nicht eines, dass den „modernsten Anforderungen“ entspricht.

Christa Heinrich,

Bad Vilbel

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