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Vollsperrung vom 1. bis 4. Dezember und vom 2. Januar bis 18. Februar

Von der bald verschwindenden Metallbrücke am Südbahnhof Bad Vilbel aus geht der Blick nach Norden aufs neue Gleisfeld. Die beiden linken Gleise tragen künftig den Fern-, Regional- und Güterverkehr. Die rechten Gleise sind ab 19. Februar exklusiv für die S6. Foto: Klaus Nissen
Von der bald verschwindenden Metallbrücke am Südbahnhof Bad Vilbel aus geht der Blick nach Norden aufs neue Gleisfeld. Die beiden linken Gleise tragen künftig den Fern-, Regional- und Güterverkehr. Die rechten Gleise sind ab 19. Februar exklusiv für die S6. Foto: Klaus Nissen

Frankfurt/Bad Vilbel. Die Bahnen der S-Bahn-Linie 6 sollen vom 19. Februar an zwischen dem Westbahnhof und Bad Vilbel auf ihren eigenen Gleisen rollen. Den Termin nennt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Nachfrage dieser Zeitung. Damit die 13 Kilometer lange Strecke fertig werden kann, müssen die Fahrgäste aber noch zweimal in Busse steigen.
Vom 1. bis 4. Dezember und vom 2. Januar bis 18. Februar werde die Bahnstrecke abermals voll gesperrt, kündigt die Sprecherin an. Dass es noch einmal eine finale, bis zu sieben Wochen lange Sperrung geben müsse, hatte die Bahn schon länger angekündigt. In dieser Zeit will die Bahn die derzeitigen Behelfsbahnsteige abbauen und die S-Bahnsteige an den neuen Gleisen errichten, kündigt die Sprecherin an.
Dabei werden Gleise, Oberleitungen und Signale in ihre finale Position gebracht. Am Westbahnhof und in Bad Vilbel wird die neue an die vorhandene Infrastruktur angeschlossen. Erste Vorarbeiten will die Bahn konzentriert am ersten Dezemberwochenende erledigen – ebenfalls bei Vollsperrung der Gleise.
»Für die S-Bahn-Fahrgäste wird es während der Sperrungen jeweils wieder ein Ersatzkonzept mit Bussen geben«, kündigt die Sprecherin an. Der Regional- und Fernverkehr werde wieder über alternative Routen geleitet. So hatte die DB bei vorigen Sperrungen viele Regionalzüge über Hanau geschickt, ICEs noch weiträumiger. »Rechtzeitig vor Beginn der Bauarbeiten« wolle die DB Details zum Ersatzfahrplan nennen.
Wenn die Züge ab dem 19. Februar ihre neuen Gleise nutzen können, können die Fahrgäste dadurch zunächst »nur« mit pünktlicheren Fahrten der S6 rechnen. Die Vollinbetriebnahme der Main-Weser-Bahn mit neuem Fahrplankonzept sei erst zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 möglich, so die Sprecherin. Dann werden viele Fahrten auch schneller sein, da Pufferzeiten aus den Fahrplänen verschwinden, die bisher nötig sind, um Wartezeiten auf der Strecke wegen verspäteter Züge auszugleichen. Der Ausbau soll 570 Millionen Euro Kosten.
Die Überlastung der Strecke mit 300 Zügen und 60 000 Pendlern am Tag ist zentraler Grund, warum das Land seit 2017 die eigenen Gleise für die S6 bauen lässt. In einem zweiten Bauabschnitt soll sie weiter bis Friedberg eigene Gleise erhalten. Dafür läuft aktuell das Genehmigungsverfahren. Ab Dezember 2024 wird die S6 in einem reinen 15-Minuten-Takt verkehren.
Von Dennis Pfeiffer-Goldmann