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Von Aliens überrannt

Fastnachtsweiber des SC verwandeln das Sport- und Kulturforum in ein närrisches Tollhaus

Mit großem Elan und einem tollen Programm in die fünfte Jahreszeit gestartet sind die närrischen Weiber des SC Dortelweil.

Bad Vilbel. Wo treffen Na’vi aus dem Film „Avatar“ und Aliens auf Cowboys und Hobbits? Am Rande des Universums! Das befand sich am Wochenende im Saal des Kulturforums. Da trafen auf der 31. Weiberfastnachtssitzung des SC Dortelweil (SCD) putzmuntere Erdlinge und neugierige Außerirdische zusammen.

Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste von Steffi Herbst und Melanie Albert mit leckerem Erdbeer-Limes. Beschwingt schritten die fantasievoll gekleideten Besucherinnen zum Erkunden des geheimnisvollen Planeten, der sich in leuchtende Nebel-Barrieren hüllt.

Aus dem Dunkel des Weltalls leuchteten zahlreiche blinkende Sterne. Dazwischen tauchten kleine rote, grüne und silberne Marsianer und hübsche Raumfahrerinnen auf, um die herum Astronautenanzüge und kugelförmige Helme schweben. Gelandet war inmitten dieser Szenerie das „(T)Raumschiff des SCD“. Hatte Captain Kirk einst das Kommando auf dem Raumschiff Enterprise, so stand das Narrenschiff des SCD unter Befehl von Präsidentin Jana Freundschig.

Die musste wegen aggressiver Viren auf ein Crewmitglied verzichten. Gewütet hatte der infektiöse Angreifer auch bei den Vortragenden, was zum Ausfall von Büttenrednern und Tänzern führte. Die Stimmung am Rande des Universums konnte das nicht trüben.

Doppeltes Jubiläum

Bereits zu den Klängen der Karnevalsmusik der Bad Vilbeler Band „The Twisters“ mischten sich Na’vi und Aliens wagemutig unter die unermüdlich ihre Polonaisen drehenden Erdlinge. Verblüfft und verwundert lauschten die Außerirdischen den Berichten der Büttenredner. Da berichtete eine kesse 18-Jährige namens Vivien Löbrich, wie sie trotz ihrer schwerhörigen Oma Brigitte Kees, „dem Tornado vom Hessischen Rundfunk“, auf dem Rücksitz, die Fahrerlaubnis erlangte. Die Oma schilderte darauf im feschen Dirndl ihren „Frust mit der Brust“.

Quellenkönigin Jasmin I. verkündete: „Ich bin bei der Feuerwehr, tanze also keinen Marsch, bei mir heißt es ,Wasser marsch’.“ Und sie verriet: „Meine Nachfolgerin ist gefunden. Sie ist ein tolles Mädchen!“

Aufmerksam hörten die Besucher Alien Meike Herold zu. Die berichtete als „Malou, die kleine Katze“ laut miauend von ihrem komfortablen Katzenleben dank zweibeinigem Personal. Danach feierte sie mit Schlagerexpertin Sabine Büttner, ein zweifaches Jubiläum. „Ich stehe in dieser Saison zwei mal elf Jahre auf der Bühne und bin vor fünf mal elf Jahren geboren“, verkündet sie. Ihre kritisch-heiteren Anmerkungen zu Liedern wie dem von Juliane Werding „Man muss das Leben eben nehmen, wie das Leben eben ist“ und ihre Verrisse von Schlagertexten von Roland-Kaiser waren der absolute Höhepunkt in der “(T)Raumschiff-Bütt“.

Slips fliegen umher

Ihre gesungene Vorhersage für das Hessenfest in Vilbel sangen die Närrinnen im Saal lauthals mit: „Ohne Stadthall’, ohne Schwimmbad, ham’ mer Hessetag.“ Die stürmisch herbeigeklatschte Zugabe gab sie mit „Drei Tag sich freue, nix bereue, des is’ Fassenacht.“

Tolle Shows voller Poesie und Fantasie lieferten die Tanzgruppen bei ihren Auftritten. Acht statt 17 Mini-Cheerleader aus Wölfersheim zeigten, dass „mit Glitzer alles besser ist“. Die sechs Gardemädchen der Sandhasen reisten zurück in die Neunziger, Steffi Herbst und Melanie Albert traten als zwei süße Monster vor die tobende Narren-schar. Und die Tanzgruppe „Release“ legte eine tänzerisch-akrobatische Landung mit ihrem „Spaceship Release“ hin.

Angelockt vom Lärm trafen drei neugierige Aliens ein. Bei ihrer Invasion begegneten sie Cowboys, Samba- und Sirtaki-Tänzerinnen und auf „Erbarme’ zu spät, die Hesse komme“ singende Fußballerinnen des SCD. „I can’t get no sleep“ verkündeten zehn prächtig kostümierte und tanzende Piraten vom Männerballett des „Watzeclubs Petterweil“. Rosa Slips und BHs flogen auf die Bühne, als sechs knackige Tänzer vom Männerballett Kolping ihre Hawaii-Röcke zu „I’ve been looking for Freibier“ schwingen ließen. Das Männerballett der Bärengarde Wöllstadt zeigte „einen typischen Tag im Auenland“ bei den Hobbits zum „Bär der Ringe“. Danach stieg die große Party bis in die frühen Morgenstunden.