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Von Martin Luther King lernen

Friedemann Kuhl, Christoph Diemerling, Klaus Neumeier und Thorsten Mebus (von links) sind federführend bei der Planung einer Veranstaltungsreihe zu Martin Luther King. Foto: Niklas Mag
Friedemann Kuhl, Christoph Diemerling, Klaus Neumeier und Thorsten Mebus (von links) sind federführend bei der Planung einer Veranstaltungsreihe zu Martin Luther King. Foto: Niklas Mag

Mitmachprojekt für alle Generationen mit Musical, Filmen, Lesungen

Bad Vilbel. Die Evangelische Christuskirchengemeinde beschäftigt sich zwischen Januar und Juli intensiv mit der Geschichte des amerikanischen Menschenrechtlers Martin Luther King. Schon am kommenden Wochenende geht es los und im Sommer gipfelt das Aktionsjahr in der insgesamt dritten großen Musicalproduktion der Gemeinde.
Bereits zwei Mal hat die Christuskirchengemeinde mit groß angelegten Musicalproduktionen das Bad Vilbeler Publikum begeistert. Im dritten Chormusical, das für den Sommer des neuen Jahres geplant ist, geht es um Martin Luther King. »Ein Mann, der für viele wichtige Werte und Dinge stand und heute noch steht, die wir ins Gespräch bringen und in die Stadt tragen wollen«, sagt Pfarrer Klaus Neumeier. Gemeindereferent Thorsten Mebus ist für die musikalischen Projekte der größten Kirchengemeinde der Stadt verantwortlich und führt aus: »Martin Luther King war eine schillernde Persönlichkeit und hat sich in den USA massiv gegen Rassentrennung eingesetzt. Das hatte eine gesellschaftsverändernde Bedeutung.« Es sei faszinierend wie ein Mensch mit festen Ideen und Idealen es schaffen kann, andere zu begeistern und etwas zu verändern.

Geplant sind fünf Vorstellungen
Dementsprechend groß angelegt wird das Musical. 23 Personen umfasst das Ensemble, hinzu kommen der gesamte Chor Gospeltrain und noch weitere Sänger. »Dazu haben wir eine Gemeindeband und professionelle Orchestermusiker. Die fünf Vorstellungen sind geplant für den 1. bis zum 3. Juli«, so Mebus.
»Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht, an welchen Stellen wir aus der Geschichte und speziell von Martin Luther King lernen und das vertiefen können«, fährt Neumeier fort. Ein Arbeitskreis habe sich gebildet, der mittlerweile einen Plan für zahlreiche Veranstaltungen rund um Martin Luther King für die kommenden sechs Monate entworfen hat.

 Der Traum von einer Kirche ohne Rassismus
Das »Christuskino« wird demnach verschiedene Filme zum Thema Diskriminierung zeigen, auch wird Sarah Vecera im Frühjahr in der Christuskirche aus ihrem neuen Buch »Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus« lesen, fasst Christoph Diemerling, Mitglied des Arbeitskreises und Kirchenvorstandsvorsitzender zusammen.
Der Bad Vilbeler Grafiker Friedemann Kuhl und seine Frau, die Künstlerin und Kunstvereinsvorsitzende Nicole Wächtler, sind ebenfalls Teil der Planung: »Mir fiel in der Vorbereitung auf, wie gut das Thema, auch losgelöst von der Rassendiskriminierung, in unsere Zeit passt.« Die Idee des gesellschaftlichen Wiederzusammenkommens sei ganz aktuell, meint Friedemann Kuhl.

Schüler entwerfen Plakatmotive
Nicole Wächtler hat sich bereits mit Schülern des Georg-Büchner-Gymnasiums des Themas künstlerisch angenommen. Mit einer siebten Klasse hat sie Plakatmotive entworfen, mit Tape-Art soll bald ein großes Motiv entstehen. Ebenso plant der Kunstverein eine Performance-Aktion zum Thema im Mai. Klaus Neumeier erläutert: »Uns als Christuskirche liegt immer viel daran, mit verschiedenen Playern in der Stadt zusammenzuarbeiten. Deshalb sind unter anderem das Gymnasium und auch die John-F.-Kennedy-Schule involviert.« Für eine geplante Ausstellung wolle man gezielt Schulklassen einladen.

Auch beim Quellensommer 2022 möchte die Christuskirche eine Aktion zum Thema beisteuern. »Wir haben uns lange Gedanken gemacht, ob es nicht despektierlich sein könnte, wenn wir im gut situierten Bad Vilbel dieses Thema auf die Bühne bringen«, schildert Thorsten Mebus. »Aber wir wollen da keinesfalls von oben herab drauf schauen, sondern aus der Geschichte lernen und ganz allgemein die Frage stellen, wie Menschen miteinander umgehen und was das ganz direkt für die Kirche und Christinnen und Christen bedeutet.«

Wer will im Chor mitsingen?                                                                                                    Wegen der Pandemie sind noch nicht alle Veranstaltungstermine der Christuskirchengemeinde zu Martin Luther King festgezurrt. Die Termine werden demzufolge nach und nach bekannt gegeben. Klar ist aber, dass es definitiv am kommenden Sonntag los geht. So leitet Pfarrer Klaus Neumeier sozusagen als Auftakt einen Gottesdienst über Martin Luther King, um thematisch das kommende halbe Jahr einzuläuten. Der Gottesdienst beginnt live vor Ort in der Christuskirche im Grünen Weg und auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde um 10.30 Uhr.
Für das Musical werden weiterhin noch Chorsänger gesucht. Interessierte können sich bei Thorsten Mebus per E-Mail melden, an die Adresse Thorsten. Mebus@christuskirchengemeinde.de. (nma)