Kinder finden einfache Fragen, verblüffende Antworten. Im Kindergarten erzählte ich einer Mutter von einem ausverkauften Konzert, das mich begeistert hat. „Die Halle voller Menschen, und seine Stimme füllte den ganzen Raum“.. . so oder ähnlich erzählte ich. Die etwa vierjährige Tochter hörte wohl aufmerksam zu: „So viele Leute, und wie hatten die Lieder da Platz?“
Bumm. Was sagen Sie jetzt? Schallwellen oder physikalische Erklärungen, die Antwort vertagen oder was? Die Kleine grinste und sagte: „Jedenfalls hast Du ihn gehört, sing mal was vor.“ Einige Abende später, eine kleine Gruppe in der Gemeinde mit Grundsatzfragen. „Gott lieben, ihm mein Herz geben, geht doch gar nicht, ich muss an so viel denken, ich liebe….“ Eine fromme Antwort in der Gruppe: „Du musst alles andere aus deinem Herzen verbannen.“ Stimmt nicht; ich protestiere. Hab keine Angst, dein Herz mit Menschen und Beziehungen zu füllen, mit allen, die du liebst, denn die Gottesliebe wird in deinem Herzen nicht mehr Raum brauchen als die Stimme des Sängers in der vollen Halle. Du wirst die Stimme Gottes hören, wenn du ihn hören willst, wenn du ihn seine Lebenslieder singen lässt. So verstehe ich den „frommen“ Wochenspruch aus Psalm 66: „Kommt her und seht an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.“ Vielleicht finden Sie die Zeit, Gottes Lebenslied in Ihrem vollen Herzen zu hören. Dass sich das lohnt, verspricht Ihnen
Ihr Pfarrer Werner Krieg,
Evang. Kirche Massenheim