Veröffentlicht am

Wo der Schuh drückt

Die Frankfurter Straße im Baustellen-Modus. Für die Baustellensprechstunde waren viele Profis vor Ort, um Fragen zu beantworten. Foto: Niehoff
Die Frankfurter Straße im Baustellen-Modus. Für die Baustellensprechstunde waren viele Profis vor Ort, um Fragen zu beantworten. Foto: Niehoff

Bad Vilbel. Die Baumaßnahmen rund um die Frankfurter Straße in Bad Vilbel sind in die finale Phase eingetreten. Vonseiten der Anwohnerinnen und Anwohner gibt es immer noch Redebedarf. Das zeigte sich bei der Baustellensprechstunde vor Ort.
Mit dem dritten Bauabschnitt begann kürzlich die Attraktivierung der Gehwege und des Straßenbelags in der Frankfurter Straße. Gestartet wurde im Bereich zwischen dem Erzweg und dem Grünen Weg.
Neben dem Fachdienstleiter für Infrastruktur, Kanal und Straße, Matthias Bremer, und einigen seiner Mitarbeiter sowie Vertretern der Stadtpolizei und der Baufirma war auch Ortsvorsteher Kurt Liebermeister (CDU) auf der Baustelle.
»Wir haben zwar seit Wochen schon umfangreich auf den dritten und hoffentlich letzten Bauabschnitt hingewiesen und bis ins Detail die Maßnahmen erklärt, aber wenn es dann losgeht, gibt es halt doch noch Fragen«, sagt Liebermeister.
Das sei eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, meint eine Anwohnerin. »Wenn die Gräben ausgehoben werden und die Zufahrt zu den Garagen immer schmaler wird, dann kommt die Angst, dass vielleicht irgendjemand etwas übersehen hat«, schließt sich auch Ute Lambrecht den Bedenken an. Sie wohnt in der Frankfurter Straße, und in ihrem Haus stehen Dutzende von Fahrzeugen in der Tiefgarage. Doch Bremer winkt ab: »Wir haben im Rathaus sorgfältig geplant, und die Tiefbaufirma macht so eine Arbeit nicht zum ersten Mal.«
Aber offensichtlich scheint sich doch ein Fehler eingeschlichen zu haben. »Ich habe seit Montag kein Internet mehr. Die Telefongesellschaft hatte auf Nachfrage keine Ahnung von der Baustelle. Und auch die Bauarbeiter schienen überrascht von dem Problem«, meldet sich eine weitere Anwohnerin der Frankfurter Straße zu Wort. »Ja, da gab es offensichtlich wirklich Kommunikationsprobleme. Aber jetzt geht doch wieder alles oder?«, fragt Bremer in die Runde, und er erhält ein allseitiges Kopfnicken.
Frage nach
Glasfaseranschluss

»Wenn Sie hier die Leitungen schon freilegen, wie sieht es denn dann mit den versprochenen Glasfaseranschlüssen aus? Ich arbeite im Homeoffice, und da käme mir ein schneller Internetanschluss schon zupass«, bohrt eine Dame nach. Das sei nicht Sache der Stadt, sondern darum kümmerten sich die Telefongesellschaften selber, klärt Bremer auf. Damit aber die Bürgersteige dafür demnächst nicht wieder aufgerissen werden müssten, lasse die Stadt Leerrohre verlegen, durch die die Glasfaserkabel auch später noch nach Fertigstellung der Straßensanierungsarbeiten problemlos durchgezogen werden könnten.
Probleme, jedenfalls kurzfristig, scheinen aber nicht nur die Telefonleitungen zu machen, sondern auch die Verkehrsregelung macht offensichtlich noch Kopfzerbrechen. Obwohl die Frankfurter Straße in beide Richtungen für den Verkehr freigegeben ist, es also auch zu Gegenverkehr kommt und das trotz der Baustelle auf der einen Straßenseite und den Straßensperren zum Schutz der Fußgänger auf der anderen Seite, so soll am Montagvormittag ein Gelenkbus versucht haben, in die Baustelle hineinzufahren. Und als der Fahrer merkte, dass ein Passieren der Baustelle mit seinem Fahrzeug nicht möglich war, hat er den schwere Bus mühsam wenden müssen.
Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) hatte schon zuvor das Bauvorhaben erläutert: Um auch weiterhin Verkehr auf der Frankfurter Straße auch im Interesse der Geschäftsleute zuzulassen, werde die Sanierung zur Verbesserung und Verschönerung der Gehwege und des Straßenbelages in verschiedene Unterabschnitte aufgeteilt. Die komplette Sanierung der Gehwege ist nach den Worten Wysockis ein wichtiger Mosaikstein für die barrierefreie Mobilität in Bad Vilbel.
Bis ins Jahr 2024 wird voraussichtlich der dritte Bauabschnitt andauern. Die einzelnen Bauphasen sollen dabei jeweils rechtzeitig angekündigt werden, insbesondere die sich dann jeweils veränderte Verkehrsführung.
Sprechstunde jeweils mittwochs um 13.30 Uhr
Auch die Baustellensprechstunde will Bremer beibehalten, und zwar jeweils mittwochs um 13.30 Uhr. »Wichtig ist, dass wir die Anlieger mitnehmen und ihnen all ihre Fragen sofort beantworten, denn sie haben jetzt am meisten unter den Bauarbeiten zu leiden «, meint der Fachdienstleiter abschließend, nachdem alle Fragen an diesem Tag beantwortet sind.
Bis voraussichtlich Juni 2023 soll der erste Teilbereich des dritten Bauabschnitts zwischen dem Erzweg und dem Grünen Weg andauern. Im Anschluss wandert das Baufeld dann weiter in Richtung Süden, also in Richtung Südbahnhof-Kreisel. Von Jürgen W. Niehoff