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Zeit für den nächsten Schritt – Das Wort zum Sonntag

Einer nach dem anderen kamen sie am Dienstag aufs neu gestaltete Gelände hinter unserer Kirche: Die neuen VorkonfirmandInnen. Als Leiter und Mitarbeitende in der Konfiarbeit unserer Gemeinde begrüßten wir die Kinder (bei uns geht es zu Beginn des 6. Schuljahres los, wenn es wirklich noch Kinder sind…) und viele mitgekommene Eltern. Manche Gesichter waren neu – unsicher schauten sich Große und Kleine in der Runde um: Ist jemand da, den ich kenne?

Andere aber waren uns gut vertraut: Aus Projekten unserer Kinderchöre, von den Freizeiten auf der Leomühle, aus der Jungschar, von den Familienaktivitäten bei Vater-Kind-Wochenenden oder Familienskifreizeiten. „Jetzt ist es soweit – der nächste Schritt kommt“. Tatsächlich: Manchmal staune ich auch als Pfarrer, wie schnell Kinder größer werden; das geht nicht nur den Eltern so!

Es ist toll, wenn wir in diesen Tagen neue Kontakte knüpfen zu Kindern und zu ihren Familien. Es ist aber genauso schön, wenn man Kinder und Familien von Lebensstation zu Lebensstation begleiten kann. Vertraut sein miteinander – das ist eine große Chance, gerade für die spannende Zeit der Pubertät, die ja für die Jugendlichen nicht einfach ist, für die Eltern aber meistens auch nicht. Als Mitarbeitende in unseren Gemeinden wollen wir Menschen begleiten auf ihren wechselnden Lebenswegen; es ist eine ermutigende und schöne Erfahrung, wenn dies immer wieder gelingt.

Begleiten aber dürfen und sollen als Erstes die Eltern ihre Kinder – und das gilt auch für die Konfirmandenzeit in unseren Gemeinden. Bei den Kindertaufen haben Eltern und Paten diese Begleitung versprochen; es ist gut und wichtig, dass sie dies mit Leben füllen und die hohen Erwartungen, die viele an die Konfirmandenzeit haben, nicht nur an die Gemeinden delegieren. Miteinander Gemeindemitgliedschaft gestalten, gemeinsam Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen besuchen, nach Möglichkeit zusammen auf Gemeindefreizeiten fahren. Es ist schön, wenn gelebtes Christsein so gelingen kann, wenn wir auch in den Familien einander begleiten in unserem Vertrauen auf Gott.

Genau darin will Gott uns Vorbild sein: Er begleitet unser Leben. Vielen fällt es heute nicht leicht, dieses Da-Sein Gottes zu spüren. Es fällt nicht leicht, ihn im Herzen und in unserer Seele an unserer Seite zu erahnen. Viele müssen dies mit kleinen Schritten neu lernen. Aber es lohnt sich!

Herzliche Grüße, Ihr

Pfarrer Klaus Neumeier,

Ev. Christuskirche Bad Vilbel