Die Sonne strahlte während des Erntedankgottesdienstes der Christuskirchengemeinde und es war ein herrlich warmer Septembertag und blauem Himmel. 400 Menschen trafen sich auf der Streuobstwiese in der Nähe des Hundedressierplatzes, um miteinander Erntedank zu feiern.
Bad Vilbel. Sie sitzen auf den aufgestellten Bänken, lehnen an Bäumen oder sitzen im Gras. Der wunderschön geschmückte Altar zieht alle Blicke auf sich: Bunte Kürbisse, Äpfel, saftiges Brot und andere Leckereien sind dort aufgebaut.
Bei dem Gottesdienst, der musikalisch von der Stadtkapelle untermalt wird, geht es nicht nur darum, Gott „Danke!“ zu sagen – sondern auch ums Wachsenlassen. „Lebensprozesse brauchen ihre Zeit“, betont Pfarrerin Ulrike Mey. in ihrer Predigt. „Es ist wichtig, den Dingen die Zeit zuzugestehen, die sie eben brauchen.“ In ihrer Predigt schlug sie so den Bogen hin zur Dankbarkeit: „Am Ende des Wartens können wir Gott dann Danke sagen für das, was er uns schließlich schenkt. Und Gott hat es verdient, dass wir ihm danken.“ Dank brauche sich nicht auf, je öfter man ihn ausspreche – er vermehre sich. Den Gottesdienst nutzt die Pfarrerin auch, um einen Segen zu sprechen: Nämlich der neugeborenen Hannah, deren Eltern und Geschwistern.
Pfarrerin Meys Predigt trifft bei den Gottesdienstbesuchern voll ins Schwarze. „Ich fand den Aspekt des Wartens und Wachsenlassens in diesem Zusammenhang sehr passend“, sagt Besucherin Anja Sonthoff.
„Man bewegt sich heutzutage so oft am Limit, alles ist schnellebig, man hat keine Zeit zum Warten.“ Auch wenn sie nicht regelmäßig in den Gottesdienst geht, ist ihr der Erntedankgottesdienst sehr wichtig: „Das hier ist ein Ort der Besinnung, er regt die Gedanken an.“