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Auf Rollen und Kufen zuhause – Jill Marisa Noll liebt Kür und Tanz auf Eis- und Bahnflächen

Die Gronauer Nach- wuchseisläuferin Jill Marisa Noll (9) macht auf schittigen Schlitt- schuhkufen eine ebenso gute Figur wie auf Rollschuhen. Foto: Fauerbach
Die Gronauer Nach- wuchseisläuferin Jill Marisa Noll (9) macht auf schittigen Schlitt- schuhkufen eine ebenso gute Figur wie auf Rollschuhen. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Für eine Zehnjährige hat Jill Marisa Noll einen vollen Terminkalender. Nach der Schule eilt sie bis zu vier Mal in der Woche ins Training. Und am Wochenende geht es zu Wettkämpfen. Im Sommer geht sie als Rollkunstläuferin bei Wettbewerben an den Start, im Winter steht sie als Eiskunstläuferin im Scheinwerferlicht.
Auslöser für ihren sportlichen Ehrgeiz war der Besuch des Musicals Starlight Express in Bochum. Vom ersten Augenblick an war Jill Marisa von der Show fasziniert, von den Künstlern begeistert. »Das wollte ich auch können«, erinnert sie sich.

Wieder zu Hause, meldete sie sich bei der Rollkunstlaufabteilung der TSG Friedrichsdorf an. Dank der Unterstützung durch ihre Mutter Bianca Scheibke-Noll, die sie von Gronau nach Friedrichsdorf ins Training fährt und zu den Wettbewerben begleitet, kann sich die Zehnjährige ihren Traum erfüllen. »Es wäre toll, wenn der SV Gronau Jill nach der Schule die Breitwiesenhalle für ihr Training zur Verfügung stellen würde«, sagt die Mutter. Dann müsste die Viertklässlerin mit den Lieblingsfächern Sport und Kunst nicht vier Mal in der Woche pendeln.   In Friedrichsdorf trainiert sie mit zwölf Mädchen und zwei Jungen in der L3-Kürklasse von Trainerin Verena Preis. Dort erhält sie zusätzlich zum Training und Privatstunden einen Plan zum Üben. Das könnte sie in der Breitwiesenhalle erledigen.

Aufwärmen und Dehnen stehen am Anfang jeden Trainings. Danach kommen Übersetzen, Schlingen und Kür laufen an die Reihe. Am Ende übt Jill Marisa Figuren wie Pirouetten, Doppel-Sprünge, den einfachen Rittberger, Dulop oder Axel. Kraft, Anmut, Rhythmusgefühl und Beweglichkeit werden quasi nebenbei mittrainiert.

Wer Jill Marisa beim Training zusieht, erkennt schnell wieviel Spaß ihr das Laufen mit Roll- und Schlittschuhen macht. Beide Sportarten fördern die Körperkoordination, Konzentration, Merkfähigkeit, Musikalität und Geduld der Läufer.

Hinter Jill liegt eine erfolgreiche Rollkunstlauf-Saison. Sie errang Gold beim Hessen Cup, siegte beim Arheilger Breitensportcup, stand beim Odenwaldpokal auf dem zweiten Platz und lief 2017 bei den Hessischen Nachwuchsmeisterschafften auf den vierten Rang. Zum Abschluss sicherte sie sich bei der hessischen Nachwuchsmeisterschaft 2018 in der Pflicht Platz 4 und Platz 1 in der Kür.

In der Kür holte sie sich in diesem Jahr bei allen Wettbewerben den ersten Platz. Ihr Ziel für die neue Saison hat sie fest im Blick: »Ich will bei internationalen Wettbewerben starten.« Damit sie ihrer Sprünge noch weiter perfektioniert tanzt sie in der Garde des SKV Büdesheim mit. Auf die Bühne zog es sie bereits mit drei Jahren.

Seit zwei Jahren trainiert sie im Frankfurter Eissportzentrum Eiskunstlauf. Auch in dieser Sportart kann die Nachwuchsläuferin bereits Erfolge vorweisen. Ostern lief sie in Paris und wurde auf Anhieb 18. von 42 Läufern. »Zurzeit laufe ich lieber Rollkunstlauf«, sagt Jill Marisa. Die Eltern finanzieren der ehrgeizigen Tochter die Hobbys. Ein Paar Profi-Schlitt- oder Rollschuhe kosten 500 Euro. Der Preis für ein Kostüm liegt zwischen 150 und 250 Euro.