Bad Vilbel/Frankfurt. Mit weißer Theaterschminke skizzierte die 23-Jährige aus Bad Vilbel erst die Umrisse des Frankfurter Wahrzeichens auf ihre Leinwand, um sie dann auszumalen. Zwei Stunden lang brauchte die junge Bodypainterin, dann war das Werk vollendet.
Zwischendurch flüchteten sich Model und Künstlerin mehrmals unter einen Sonnenschirm. Regenschauer drohten das Bild vor seiner Vollendung zu zerstören. Bodypainting ist ein Hobby der Bergen-Enkheimer Apfelweinkönigin 2009/2010. Mit ihrem Foto „Frankfurt Skyline Bodypainting“ gewann sie – wie schon im BVA berichtet – den ersten Preis des Fotowettbewerbs „Europastadt Frankfurt am Main – Leben in Vielfalt“.
Mit ihrem Foto von sechs Frankfurter Wahrzeichen, die sie Freunden auf den Rücken malte, ließ die ausgebildete Visagistin und zahnmedizinische Fachangestellte 45 Konkurrenten hinter sich. Nadins Foto wird die Stadt Frankfurt im Fotobuch zum 25-jährigen Jubiläum des europäischen Städtenetzwerks Eurocities vertreten. In ihm präsentieren sich alle 140 Mitgliedsstädte jeweils mit einem Foto eines Jugendlichen. Das Eurocities-Fotobuchs erscheint Ende 2011.
Anfang 2012 werden die Arbeiten aller Teilnehmer des Fotowettbewerbs im Rahmen einer Ausstellung in der Stadtbücherei gezeigt. Die Frankfurter Preisträgerin gewann eine Reise ins italienische Genua. Sie wird Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) Anfang November auf die Jahreshauptversammlung der Eurocities-Konferenz begleiten. Nadins jüngstes Werk mit dem Frankfurter Römer als Motiv wurde nicht nur fotografiert, sondern auch gefilmt. Der junge Werbefilmer Moritz Janisch filmte mit seiner Kamera wie Nadin malte. Sein Partner Marcel Fenchel interviewte die Vilbeler Bodypainterin mit Frankfurter Wurzeln. Gedreht haben die beiden Filmemacher aus Dietzenbach, die seit einem Jahr in Frankfurt leben und arbeiten, Nadin für ihre Dokumentation „Format Frankfurt“. „Wir kannten von Frankfurt nur den Römer und die Zeil. Sonst nichts. So wie uns geht es vielen, die nach Frankfurt kommen“, berichtet das Duo. Seit Anfang des Jahres sind sie noch bis Ende Dezember mit Digitalkamera und Mikrofon in der Stadt unterwegs. Wir wollen die Stadt mit den Augen ihrer Einwohner zeigen.“
Diese führen uns zu Orten, an denen sie sich gern aufhalten oder mit denen sie Frankfurt verbinden.“ In ihrer Dokumentation kommen Studenten, Schauspieler, Künstler, Kellner, Angestellte und Banker zu Wort. Gedreht haben sie bisher in der Kleinmarkthalle, in Sachsenhausen, am und auf dem Main, im Westend und in Parkanlagen. „Wir wollen Neubürgern Geheimtipps gebürtiger und eingeplackter Frankfurter vorstellen.“ Ihre Informanten und Darsteller suchten sie über Anzeigen. Nadin entdeckte den Aufruf des Duos in der Presse. Während Nadin malte, fragte Marcel Fenchel sie: „Wie kamst du dazu, Frankfurter Motive zu malen?“ „Weil ich hier geboren und teilweise bei meiner Oma in Bornheim aufgewachsen bin. Frankfurt und seine Wahrzeichen sind mir von klein auf vertraut. Da ich mit meiner Frankfurter Skyline einen so großen Erfolg hatte, lasse ich mich derzeit von Frankfurter Sehenswürdigkeiten bei meiner künstlerischen Arbeit inspirieren.“
Wer schon einmal in die Dokumentation der beiden Neu-Frankfurter hineinschnuppern will, hat dazu bereits im Internet unter der Web-Adresse http://www.format-frankfurt.de Gelegenheit. Dort ist ein kurzer Ausschnitt des Films zu sehen.