Veröffentlicht am

Digitale „Dorflinden“

Übergabe des Zuschussbescheides vor der neuen Bücherei (von links): Guido Rahn, Rosemarie Plewe und Kristina Sinemus. Foto: Pegelow
Übergabe des Zuschussbescheides vor der neuen Bücherei (von links): Guido Rahn, Rosemarie Plewe und Kristina Sinemus. Foto: Pegelow

Karben. Die Stadt macht Fortschritte bei der Digitalisierung. Jetzt ist an der künftigen Stadtbücherei in der Neuen Mitte eine weitere »digitale Dorflinde« in Betrieb genommen worden. Dazu war eigens die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus gekommen.
Am Bürgerzentrum gibt es sie schon, eine so genannte digitale Dorflinde. Das ist ein System mit mindestens einem Mast, das den Bürgern kostenlos schnellen Internetempfang bringt. Die Stadt ist dem vom Land ausgerufenen Projekt »digitale Dorflinde« vor einigen Jahren beigetreten, weil sie ihren Bürgern schnelles Internet und freien Zugang zum weltweiten elektronischen Netz gewähren will. »Damit stärken wir die ländlichen Regionen«, sagte die hessische Digitalministerin Kristine Sinemus bei ihrem Besuch in Karbens neuer Stadtmitte. Unterhalb der Terrasse der künftigen Stadtbücherei fand dazu ein Termin statt. Der Ort war bewusst gewählt worden, denn an der Terrasse ist ein solcher Mast befestigt worden, der den Bürgern diesen freien Zugang ermöglicht.
Zwei weitere Masten wurden in der neuen Stadtbücherei installiert. Das dreiteilige Set ist mit einem Zuschuss des Landes Hessen bezahlt worden. »Die digitale Infrastruktur ist sehr wichtig, gerade in dieser Zeit«, sagte Sinemus. Das Land habe die Gelder für das »Dorflinden«-Programm auf 270 Millionen Euro verdoppelt.
Die Dorflinde steht symbolhaft dafür, dass das Land gerade in den eher ländlich geprägten Regionen die digitalen Kapazitäten ausbauen will. Und Karben ist mit dabei: Rund um das Bürgerzentrum mit Rathaus, Gaststätte und Clubräumen war vor gut einem Jahr die erste Station in Betrieb gegangen. Sie ermöglicht denjenigen, die sich im und am Bürgerzentrum aufhalten, den kostenlosen Zugang zu schnellem Internet.
Die neue Bücherei, in der einige Arbeitsplätze mit Internetzugang entstehen werden, ist der zweite Ort. Aber auch der gesamte Bereich darumherum profitiert von der neuen Technik. Die IT-Experten der Stadt haben gemessen und herausgefunden, dass ein schneller Internetempfang in der gesamten Neuen Mitte sowie auf dem größten Teil des Parkplatzes des Selzerbrunnen-Centers möglich ist.
Mit dieser Art von Dorflinden ausgestattet werden sollen auch das Jugendkulturzentrum und das Albert-Schäfer-Haus in Petterweil. Allein für Petterweil sind vier Masten vorgesehen, für das Jugendkulturzentrum drei.
Förderbescheid über 9000 Euro überreicht
Die Ministerin überreichte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) nun den Förderbescheid über 9000 Euro aus dem hessischen Landesprogramm. »Die digitalen Dorflinden werden Ihrer Stadt einen weiteren Attraktivitätsschub verleihen«, betonte sie. Um das Thema Digitalisierung ging es auch bei dem sich anschließenden Besuch von Sinemus bei dem Karbener Unternehmen Personalwerk. Eingeladen dazu hatten die CDU Karben und die Mittelstandsvereinigung Wetterau.
Geschäftsführer Stefan Kraft führte die Besucher durch das Unternehmen. Es ist vornehmlich im Internet aktiv, also auf besten Internetempfang angewiesen. Die Ministerin stellte bei der Gelegenheit in kurzen Zügen ihr Ministerium vor, das einzige übrigens deutschlandweit, das die Aktivitäten im Digitalbereich in einem Ministerium bündelt, wie es heißt.
Zu den verschiedenen Bereichen, in denen die Digitalisierung vorangetrieben werden solle, gehörten auch die Verwaltungen. Aber es gehe ebenso um den Breitbandausbau in den Kommunen. »Wir wollen, dass alle angeschlossen sind«, betonte Sinemus. Bürgermeister Rahn berichtete über den Ausbau des Glasfasernetzes in der Stadt.

Mit nur zwei Klicks ist man drin

»Mit zwei Klicks ist man drin«, hatte sich Stadtrat Sebastian Wollny (CDU) bei der Inbetriebnahme der ersten Dorflinde am Rathaus begeistert gezeigt. In der Tat ist der Zugang für alle ganz einfach: Man tippt zunächst »Hessen-WLAN Stadt Karben« ein. Nachdem man die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptiert hat, steht einem das WLAN für Nutzung und Recherchen rund um die Uhr offen. Wichtig zu wissen ist, dass ein Jugendschutzfilter aktiviert ist. »Die Verweildauer beträgt vier Stunden am Stück. Danach muss man erneut die AGBs akzeptieren«, informierte Betreiber Walter Innerebner. (pe)